den; dann konnten aus Stufe 3 Personen mit einer Einkommensteuer
von 45—80 „, d. h. mit einem steuerbaren Einkommen bis zu 3900 M,
noch 50 bezw. 25 Pfg. gewährt werden. Vach diesem Verfahren berech—
nete sich der Magistrat noch einen Ueberschuß von 44,90 AM, den er für
besonders Bedürftige verwenden wollte.
Es stellte sich bald heraus, daß trotz der Preisermäßigung die er-
höhte Fleischportion nicht voll abgenommen wurde, sodaß der Magistrat
dem Oberpräsident berichten konnte, daß sich eine erhebliche Ersparnis
an Fleisch erzielen ließe, wenn dafür andere Lebensmittel gegeben wer-
den könnten. Nach diesem Vorschlag wurde auch praktisch gehandelt,
3. B. bekannt gegeben, daß im Feuerwehrhause die Zusatzfleischmarken
zum vollen Wert mit Fischen beliefert werden würden.
Die Fleischzusatzkarten wurden bis zum 13. 8. 17 ausgegeben. Aun
begann der mühevollere Teil der Angelegenheit, nämlich die Abrechnung.
Es waren zunächst für die Fleischzulagen ausgegeben 373 068 41, durch
monatliche Forderungsnachweise angefordert 373 688,40 41, sodaß noch
ein Ueberschuß verblieb; davon waren aber die Herstellungskosten der
Zusatzkarten mit 954,50 4A abzuziehen, sodaß die Stadt noch einen Zu-
schuß zu leisten hatte. Die weitere Abrechnung zog sich endlos hin. Erst
im November ging der angeforderte Vorschuß, der sich jetzt auf
388 386,70 „ belief, bei der Stadt ein. Im September 1918 beanstan-
dete dann das NReichsschatzamt, daß die Abrechnung über die Zuschüsse
nach Monaten und nicht nach Wochen erfolgt sei, und es mußte eine
ganz neue Abrechnung aufgestellt werden, die natürlich nicht ganz einfach
war. Erst im Januar 1919 war die Sache erledigt, und Stolp mußte
einen Betrag von 13 968,70 A zurüchzahlen, der aus dem Biehkonto
entnommen wurde.
Ein etwas unklares Kapitel ist die sog. Hindenburg-Schmalz- und
Spechspende, die hier noch kurz gestreift sei. Im November 1916 erging
an Pommern wie auch an die anderen Provinzen die Aufforderung, für
die Rüstungsindustrie Fett und Speck aus freiwilligen Beiträgen zu sam-
meln. Um hierfür zu werben, veranstaltete der „Ausschuß für soziale
Angelegenheiten“ am 13. 11. eine Versammlung, die aber so kläglich
besucht war, daß am 24. 11. der Oberbürgermeister eine neue abhalten
mußte.
Hier wurde beschlossen, einen Ausschuß von 8 Personen mit
der Sammlung zu betrauen. Als Sammelstelle wurde der Fleischerladen
von Brandenburg bestimmt, in dem zweimal wöchentlich Spenden ange-
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