Full text: Die Kriegswirtschaft in Stopl 1914-1919.

1. 3. 1920: Einnahme 622 153,48 40 
Ausgabe 636 229,64 -4 
Verlust 14 076,16 4 
Dem Verlust stand allerdings noch ein Warenguthaben im Werte 
von 15 000 „ gegenüber. 
Am 31. 3. 1921 wurde ein scheinbarer Gewinn von 75 068,68 A1 er- 
zielt; leider stellte sich dann heraus, daß ein Ausgabebetrag von 
200 000 4# versehentlich im Nahrungsmittelkonto gebucht war, sodaß ein 
katsächlicher Verlust von 124 931,32 41 vorlag. 
Alles in allem hat also die Fleischversorgung der Stadt nur Mühe 
und Arbeit gebracht, aber ihr zum Lohn einen Fehlbetrag beschert, der 
aus städtischen Mitteln gedechkt werden mußte. 
  
4. Molkereierzeugnisse. 
Hiermit betreten wir eins der fesselndsten Gebiete der Lebensmittel- 
versorgung aus der Kriegszeit überhaupkt, fesselnd nicht nur aus rein tech- 
nischen Gründen, sondern, weil sie zum allergrößten Teil gewissermaßen 
aus eigenen Mitteln geschah, aus den Erzeugnissen der Genossenschafts- 
molkerei in Stolp, die schon damals eine der größten in Deutschland war. 
Einige Zahlen über ihre Arbeitsleistung: Die Jahresbelieferung mit 
Milch betrug in kg 
1910 7661 732 
1911 8 465 176 
1912 8 659 067 
1913 8 668 108 
Der Butterverkauf in der Stadt allein belief sich 1914 und 1915 auf 
rund je 1132 Ztr., während erhebliche Mengen anderweitig durch Ver- 
träge festgelegt waren. 
Mitglied der Molkereigenossenschaft war seit Oktober 1914 auch 
die Stadt Stolp, die im Mai 1914 das Stadtgut St. Georg gekauft hatte 
und bei der Molkerei in die Stelle des Vorbesitzers trat; zwar nur mit 
halbem Herzen, weil sie sich ausdrüchlich vierkeljährliche Kündigung vor- 
behielt, um später den Bedarf des Armen- und Krankenhauses dort aus 
eigenen Mitteln dechen zu können und eine Abgabestelle für Säug- 
lingsmilch dort einzurichten, aber doch immerhin Mitglied. Im übrigen 
gehörten zur Genossenschaft im wesentlichen Großgrundbesitzer des Krei- 
ses Stolp, vereinzelt auch der Kreise Schlawe und Rummelsburg, d. b. 
75
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.