Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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Nro LXXV. und welche nur eine Wiederholung bder aͤltern, 
890 von Arnulf ausgestellt ist. (s. ibid. LIV.) rechnet deut- 
lich den Arlbach, der westlich von Gastein fließt, noch dahin. 
43. Pusterthol. 
Die Herrschaft Lienz, wic die Grafschaft Windischmatery, 
gehbrten ursprünglich zum großen Comitat Lurn. Für erstere 
beweißt dieß: „Praedinm Gaduna (Gädnach) in pogo 
Luencina in comialu Lurniensi“ 1075 von Grasen 
Mainhardt an Beiren geschenkt. Hormayers sämmtliche 
Werke I. Band. 94) — Füur leßtere viele Orte, welche 
ebenda urkundlich bald im Com. Lurn, bald im Com. Win- 
dischmatery genannt werden. Es entstund also dieser Com- 
tat, wie schon Hormayer augibt, erst später aus den dyna- 
stischen Besitzungen, der Grafen von Lechsgemünd. Wenn 
übrigens der Autor, den Bisthumsgrenzen wegen, das 
Busterthal trennte, so hätte auch die Herrschaft Innichen 
nicht hieher, sondern zum Brirner Sprengel gehdet, wo der 
eigentliche Comitat des Pusterthals, oder wie ihn H. v. Lang 
treffend nennt, das obere oder baprische Pusterthal, S. 156 
Nr. 47 richtig beschrieben wird. Dort werden auch die Grönde 
dieser Trennung angegeben, die ich jedoch eher in politisehen, 
als in kirchlichen Verhältnissen, namentlich aber in den bis 
1060 ganz verschiednen gaugräslichen Familien, und in dem 
Umstand suchen möchte, daß Hurn steks mehr zu Kärnthen, 
das obere Pusterthal aber, zu Bayern sich neigte, bis es 
1091 an Brixen kam. 
44. Uuterinnkthal. 
Inler valles, in einem Diplome Heinrich III. schon 
pag. Indale genannt. Der Autor widerspricht sich hier in 
jeder Zeile, Alles nur seines, nun einmal angenommenen 
Systemes wegen. Suerst soll der Gau nur bis an die Siller 
reichen, weil hier die Sprengel von Brixen und Salzburg 
sich schieden; letzteres ist richtig. — Nun aber führt.er selbst 
94) Dieß belweißt zugleich für meine gleich Anfangs aufgestellte 
Behauetung, der sehr verschiedenen Bedeutung und Aus- 
dehnung des Wortes pagus,
	        
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