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bojoarischen und schwäbischen Geschichte enthielte, wenn sse
nur erst gehdrig documentirt, nicht blos auf, wenn auch
wahrscheinlichen Deutungen beruhte, und überhaupt den vie-
len Urkunden, welche die Lechgränze Bayerns begrönden,
gleich erhebliche und das Gegentheil beweisende entgegen zu
stellen vermöchte. —
1. Comitalkus Rhaeilac.
Dürfte nach sorgfältiger Vergleichung der Urkunden mit
dem Rhaetia I. der Römer, dem pag. Rhaetia; dem Rhac-
tia Curiensis und dem Ducalus Rhactiae im Testament
Carl d. G. gleichbedeudent seyn. (derselbe Hunfried wird
bald Duxg bald comes Rhacliac genannt. Vid. Eichhorn
und Reugart. — In obiger Bedeutung umfaßte also dieser
Landstrich:
1) den pagus Rhingow inferior. qausdrücklich nach
einer Urkunde bey Neugart auf 890. d. i. die spätern Co-
mitate Bregenz und hohen Embs, das Ober= und unter
Rheinthal.
2) Den pag. Rhingow sup. mit den Orten Splügen,
Schans, Razüns, Bonaduz und dem alten Hauptschlosse
Tomillasca (Domleschg) d. i. der obere Bund m. Ausnahme:
3) Des Com. Mesauci (Misoxer und Calanker Thal)
mit den Orten Alesaucum und Rogoretum.
4) Comit. Bilitonae (Bellenz) mit dem castrum
Bilitionis.
5) Comit. Clavennae mit Riva; Clavena u. Plu-
rium (Murs) und endlich:
6) den pag. Churwalaha, Walichgow, auch, wohl
nur Ppar excellence, Com. Rhaeliac genannt. Er reiche
westlich des Rheins bis an die Berge, welche Glarus
(den pag. Clarona; zum großen Zurichgow gehdrig)