Full text: Bayerns Gauen nach den drei Volksstämmen.

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erst versuchen diese zu widerlegen, und dann meine Meinung, 
ebenfalls mit Gruͤnden belegt, aufstellen. 
Vor allem ist es noͤthig, sich uͤber den Umfang und die 
Benennung des Nordgaues zu verständigen. Der Autor 
gibt Seite 114 selbst zu, daß man darunter den geographi- 
schen Landstrich (die regio) verstand. Dieß ist auch meine 
Meinung, jedoch stehen der Trennung in cinen eigentlichen 
dordgau, und in eine stfrönkische Mark des Nordgaus die 
Urkunden entgegen, welche, gerade im Umfang dieses, an- 
geblich eingentlichen Nordgaues, die Markgrafen als wirkliche 
Comites auftreten lassen, wie dieß Sirngibl in den neuen 
histor. Abhandlungen 1781, Ried und Petz im cod. dipl. 
Ratisbonensis, Falkenst. im Antid. Nordgav (Cod. dipl.) 
und die Note Nr. 90 s. unten zur Genüge beweisen. Wenn aber 
der Autor die oft vorkommenden Nord= und Südgau ausser 
Beziehung zu einander seen, und dieß selbst pag. 115 für 
den bajoarischen Nordgau mit weithergeholten, (lavisch-teut- 
schen-etymologischen Künsteleyen zu beweisen sucht, so kann 
ich nicht einstimmen. Oder — meint H. v. C. — es hieße der 
Nordgau deßwegen so, weil er dem Dibcesan, namentlich 
dem nachherigen ausschließenden Diöcesan von Eichstädt gegen 
Norden lag. Aber liegt denn der Nordgau nördlich von 
Eichstädt, und blos in dieser Dibces? Ward er nicht schon 
vor Gründüng jenes Bisthums so genannt? Ward er nicht 
selbst theilweise zu Eichstädt geschlagen? 
Der Nord= und Südgau im Elsaß, in Bayern, in West- 
phalen, (11) Nord= und Südthüringen, alle haben auch die 
(11) Hier will der Autor durch unterschiebung der Bisthümer 
obigen Beweis führen. Er sage, daß Münster ejnen Süd- 
ohne Nordgau, dagegen Osnabrück einen Nord= ohne Süd- 
gau hatte. Ersteres liegt aber südlich, letzteres nörd- 
lich; die Ganen #ind weit alter als die Bisthümer, und
	        
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