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Goͤppingen. Nach allergnaͤdigstem Befehl der Koͤnigl. Hochpreislichen Ober-Finanz-Kammer,
Landwirthschaftl. Departement, d. d. 27. Jan. 1308. solle 8 die bisherige hiesige Kellerei- Amts-Woh-
nung nebst Zugehdrde unter Vorbehalt allerhöchster Genehmigung dffentlich verliehen werden; dieses
Gebäude ist zweisiokigt, der untere ganz von Stein aufgeführte Stok enthält ein sehr geräumiges Holz-
Magazin, einen Pferd= und Rindviehstall; der obere gleichfalls steinerne Stok aber zwel geipste heizbare
Stuben mit zwei Kammern, einen grossen geipsten Saal mit einem Ofen, ein Stübchen mit einem
Kanonendfelen, eine heizbare Gesindssiube, eine wohleingerichtete Küche samt Spciskammer. Unter dem
Dach befindet sich ein geipstes heizbares Stüblen mit einem Kämmerlen, eine Magd= und Kuechts-
Kammer, nebst zwei andern Kammern, sodann eine geraumige Bühne; unter dem Haus ein Keller zu
20 Aimer und noch ein anderer Keller unter dem daneben stehenden herrschaftlichen Fruchtkasten zu un-
gefehr 166 Aimern. Hiezu gehbren ein Waschhaus, zwei Schwein= und zwei Geflügelsiälle, ein Kraut-
gärtlen vor dem Haus, und eins im sogenannten Bronnenhof, auch Vrtl. Wurz= und Grasgarten von
dem hinter dem Wohnhaus befindlichen Zwinger. 2) Solle die vormalige hiesige Stiftsverwaltung samt
Zugehèrde, 1 Vrtl. mit einem Zaun umfaßten Krautgarten in der Vorstadt an der Chaussee, auch 21
Dril. 44 Ruthen Grasgarten im Brühl, zunächst vor der Stadt, an der Chaussec, verkauft werden.
Das Stiftsverwaltungs-Gebäude, welches im Jayr 1783. mit einem darunter befindlichen gewölbten
Keller zu 80 Aim. neu erbaut worden, ist 72“ lang, 42“ breit, 2 Stok hoch; im untern Stok, welcher
gauz von Stein aufgeführt ist, befinden sich eine heizbare geipste Stube, zwei geipste Kammern, ein
Speis= und ein Gemüskämmerlen, ein großer und kleiner Holzstall; in diesem Stok sind alle Fenster
mit eisernen Korbgittern versehen. Der zweite bolzerne Stok enthält heizbare geipste Zimmer mit 3
Oefen, 2 geipste Kammern, I Küche und 1 Speiskammer, unter dem Dach sind 6 mit hèlzernen Wan-
den abgesonderte Kammern und noch ein großer Boden. Hiezu gehdrt ein Waschhaus, welches 20lang,
und l8“ breit ist, und ein Schwein= und Gepönlstall, ferner eine 42 lang und 30“ breite Scheuer mir
I. steinernen Stok, hinter dem Haus ein Gärtlen und ein Hof, worinn ein laufender Rohrbronnen sst;
samtliche Gebäude sind mit einer steinernen Mauer umgeben. 3) Solle mit folgenden Güterstücken der
zweifache Versuch eines Verkaufs und einer ojährigen Verpachiung gemacht werden, als 34 Vrtl. 8
Rut?. Wiesen im Sachsentobel, I Mrg. 1 Vril. 112 Rth. im Schlatwiesen, 1 Mrg. 11 Vril. 0 Rth.
Wiesen im untern Brühl und 2 Mrg. 72 Rth. Wiesen am Heininger Berg. Zu dieser Verhandlung ist
nun Montag der 20. Febr. festgesetzt; die Liebhaber zu einem oder dem andern können daher von den
Gebäuden und Gütern täglich Augenschein einnehmen, sich gedachten Tags Morgens 8 Uhr mit obrig-
keitlichen Zeugnissen ihre Prädicats und hinlänglichen Vermogens halber versehen, in der hiesigen Ca-
meral-Verwaltung einfinden, und sodann der weitern Verhandlung anwohnen. Wobei noch bemerkt wird,
daß an dem Kaufschilling ein Drittel gach erfolgter allergnädigster Ratification sogleich baar, die übrige
zwei Drittel aber in zwei verzinnslicheu Halbjahrs-Zielern bezahlt werden müssen. Den 8. Febr. 1808.
**½- Z„ Cameralverwaltung allda.
Bietigheim. Durch einen allergnädigsten Befehl vom 28. Jan. d. J. ist der hiesigen Cameral=
Verwaltung aufgegeben worden, das Aschensammlen in dem disseitigen ganzen Cameral-Bezirk auf 4
bis 6 Jahre sule hasla legali zu verleihen. Dazu ist Montag der 7. Merz Vormittags 0 Uhr anbe-
raumt, so Jedermann mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß die Bestands-Liebhaber sich an be-
meltem Tag in der Cameral-Verwaltung allhier einfinden und obrigkeitliche Zeugnisse ihres Prädikats
mitbringen sollen. Den 8. Febr. 1808. Ain. Cameral-Verwaltung.
Gmünd. Das Recht in den dem disseitigen Cameral-NDistrikt zugetheilten Patrimonial-Ortschaf-
ten und Hôfen, die Hausasche sammlen zu drfen, wird Samstag den 20. Febr. Vormittags l# Uhr
auf 4 oder 6 Jahre an den Meistbietenden verliehen. Oie Liebhaber werden in des Beamten Wohnung
zur genannten Zeit erwartet. Den v?. Febr. 1808. Cameral-Verwaltung allda.
Lomersh eim, Maulbronner Oberamts. Der Bestand der hiefigen Schaafweide, welche 330 Stük
erträgt, davon die Bürgerschaft 200 und der Beständer 130 Stük einschlagen darf, gehet bis nächst Mi-
chaelis zu Ende, und wird bis Montag den 7. Merz Vormittags wiederr auf are , nemlich von Mi-
haelis 1808. bis IS1I . verliehen werden. Der Beständer genießt einen Schaafstall und ungefähr 3 Mrg.
Wiesen. Die übrige Bedingungen werden den der Verhandlung anwohnenden Liebhabern, welche hin-
längliche Vermdgens= und Aufführungs-Attestat, auch Meitierbricse vorweisen müssen, bekannt gemacht
werden. Den Jq. Febr. 1808. Oberamt Maulbronn.