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Fär das Jahr r618. wird mit allerböchster Genehmigung den evangelisch deutschen
Schullehrern zur Beantwortung die Preisfrage vorgelegt:
7½Auf welche zweckmäßige Weise läßt sich der Zeitverschwendung in
der Schule begegnen?““
Bei der Beantwertung dieser Frage muß zunächst der Begriff von dem, was Feit-
verschwendung in der Schule genannt zu werden verdienc, in Beziehung auf den Schul-
zweck sorgfaltig aufgefaßt und dargelegt werden, woraus sich allgemeine Grundsäze werden
entwickeln lassen, welche der näheren Beurtheilung dieses Gegenstandes zur Norm dienen.
Durch diese Einleitung wird der Uebergang vorbereitet werden zur speciellen Schil
derung der vielfachen Jeitverschwendungen,) welche in den meisten Schulen noch imme#
sowohl durch die disciplinarische Einrichtung, als durch die Merhodik des Unterrichts —
das letzte im weiteren Sinne genommen, in so fern sse die Auswahl der Lehrgegenstände
die Stufenfolge derselben und die Lehrform in sich begreift — Statt finden.
In einem besondern Capitel können die Zeitverschwendungen aufgeführt werden
welche dem Lehrer niche zur Last fallen. Es ergiebt sich hieraus von selbst, daß Fehler
der Schul-Dilsciplin und der Methodik, sedoch nur in fo fern sse Jeitverschwendung zur
Folge haben) im Speciellen anzugeben s'nd, und ihr Zusammenhang mit dieser beis
nachruweisen ist. Eine kurze Schilderung der Nachtheile dieser Zeitverschwendungen mm
der Schule dürfte diesen ersten Haupttheil der Al handlung zweckmäßig beschliessen. Im
zweiten Hauprtheil sind sodann unter allgemeinen und besondern Rubriken, welche
#ich auf die Abschnitte des ersten Theils und in derlelben Folgeordnung genau beziehen,
die zweckmäßigsten Mittel anzugeben, wie der Zeitverschwendung in der Schule sowekl
im Allgemeinen als im Besondern begegnet werden kann, und wie das Aeußere und In-
nere der Schuleinrichtung, Materie und Form des Unterrichts, Lehrer und Schüler um
gemeinschaftlichen Hinwirken für diesen Zweck in Verbindung zu bringen sind. Es wurd
dieses Lhema den Schullehrern vielseitige Gelegenheit geben) ohne unnörhiges Abschwen
fK ihre pädagogischen und didactischen Keuntnisse, und zugleich ihre amtlichen Erfah,
rungen auszusprechen, so wie sedem Preisbewerber überlassen wird, in einem Anhange
zur Abhandlung die Art und Weise zu beschreiben) auf welche er in seiner Schule der
Feitverschwendung bisher zu begegnen gesucht hat. #
Befondere Empfehlung wird es für jede Abhandlung seyn) wenn ein kurzer Umr#
der Materien Ordnung zur Lüebersche des Ganzen vorausgesendet wird.
Die Abhandlungen müssen auf Jakobi 1817. unmitrelbar an das Königl. Obers
Consksstorium eingeschikt werden. Der Verfasser sezt einen Denkspruch vor, und schreibt
Kinen Ramen auf einen Zettel, welchen er seinem Aufsatze versiegelt beilegt. »
Wessen Handschrift bereits durch fruͤher eingesandte Auffaͤtze bekannt ist, hat seine
Abhandlung durch eine unbekannte Hand schreiben zu lassen. ·
WekdieseFocmenaichkbeohachtet,hartem-Berüksichcigungseines-Aufsazesbetdst
Preis= Austheilung zu erwarten. Königl. Synodus.
kudwigsbourg. Grossachsenbeim: Von der Kömnigl. Immedlat= Schaͤferei werden am Don-
nerstag den 11. Jul. d. J. Vormittage 9 Ubr 123 Stäl gong serm Hämmel im herrschaftl. Schaofdaus
zu Giogack senkeim unter Verbeball allerhöchster Rauificarken dffentlich versteigert, wogu die Lurrdaher
ag tladen wenden, Den 29. Jun. 116. Komgl. Bem= und Garten= Direction Ludwigsburg.