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Stuttgart. Joh. Stauch, ein 11 jaͤhriger Knabe von Weidach rettete einen
13 jährigen Knaben vom Tode des Ertrinkens aus einem Feldbrunnen, in welchen der-
selbe hineingestürzt war. Auf allerhöchsten Befehl soll der sunge Stauch für diese mit
rühmlicher Anstrengung und nicht ohne eigene Gefahr vollbrachte Handlung öffentlich
belobt werden. Den 27. Jul. 1816. Koͤn. Amts-Oberamt.
Riedlingen. Nach erhaltenen gewissen Nachrichten soll ein herumziehender ver-
dorbener Feldscheerer, Namens Themm, der früher bei einer Schauspielerbande enga-
irt gewesen sei, und auch wirklich theils in Gamertingen, theils in Trochtelfingen, im
Härschahum Hohenzollern-Sigmaringen, auf dem Dheater sich producirt habe) neuer-
dings in dortiger Gegend herumziehen, und unter dem Vorgeben: er seye der Augen-
Operateur Müller von Buchau“ Augenkranke übernehmen, ihnen Arzneyen von schlech-
ter Qualität geben, sich gewöhnlich vorausbezahlen lassen, und den Leuten falsche Quit,
tungen hiefür anf den Namen des Herrn Chirurgus Müller von Buchau
ausstellen, auch alle seine Recepte mit dieser Namens- Unterschrift unrerzeichnen. Dem
Vernehmen nach foll er mittlerer Grösse und etwas mager seyn, ein länglichtes Gestcht
haben, und die Haare in einem Zopf mit zurükgestrichenen Platten tragen, mit einem
grünen Kaputrok, langen Hosen und Stiefeln bekleidet, und etwa 30 Jahre alt seyn,
sich aber vorzüglich durch eine große Nase kenntlich machen. Man macht dieses dem Pu-
blikum zur Warnung mie dem Anfügen bekannt, ssch vor diesem Betrüger, da ssch ein
lolcher Fall namentlich in dem Kloster Marienberg zugetragen hat, zu hüten, und er-
sucht zugleich sämtliche Hoch= und Wohllöbl. Polizei S#tellen und Behbrden, auf den-
lelben genau fahnden) und ihn im Betretungsfall hieher einliefern zu wollen. Den 17.
Jul. 1816. Königl. Oberamt.
Altsbausen. Erhaltenem allerböchsten Befehl zufolge soll die 400 Stük ertragende herrschaftliche
Sommer-Schaafweide auf den Feldmarkungen von Altéhausen, Sbersbach, Hockberg, Krenricd, Eich-
seßen Mendelbeuren, Fleischwangen und Pfrungen, wovon der Besiand mit Lichtmeß 1617 zu Ende
eht, auf weitere 3 oder 6 Jahre an den Meistbietenden verpachtet werden. Die untergeichnete Stelle
ringt solches andurch zur allgemeinen Kenntniß, und ladet die allenfallsigen Pachtliebhaber, welche sich
wegen der GCaunonsleistung von 700 fl. mit obrigkeitlichen Zeugnissen zu legitimiren, und auch ibre
Meister oder Concesfionsbriefe zu produckren haben, ein, sich bis Mittwoch den 21. August l. J. Vor-
mutags 10 Uhr im kameralamrlichen Geschäftszimmer dahier einzusinden, und das weitere alsdann zu
gewärtigen. OHen 1. Jul. 1816. K. Cameralamt.
Gmünd. Die Sommerschaafweiden nachbenaunter Communen deren Besiand mit dem gegenwär=
tigen Jahre zu Ende geht, werden an den unten bemerkten Tagen in der biesigen Oberamts-Kandlei
wleder auf 3 Jabre an die Meistdietenden verliehen, nemlich die Waide zu Herlikofen mit 250 Stüe
Doanerstag den 32. Aug. Vorn##tags 9 Uhr; zu Gbggingen mit 300 Stük am nemlichen Tage Noch-
mittags 2 Uhr; zu Waldstekten mit 250 Stük Freitags den 25. Aug. Vormittags 9 Uhr, und zu Bar-
au mit 200 Stät am nemlichen Tage Nachmitrags 2 Uhr. Die Pacht-Liebdaber werden eingeladen,
ch mit Meisterdriesen und Vermözens= Zeugnissen versehen, bel den Verhandlungen cin zufinden. Den
25. Jul. 1316. K. Oberamr.
Grateng tingra Reuttlinger Oberamts. Da die Bestandszeit der Schaafeeide der Commun
Grosengstingen auf Marnui d. J. zu Ende geyrt; so wurde von Seiten des Oberamts beschlossen, die-