Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

aba 
Urach. Da der verhelrathete Bürger und Mezger Balthasar Lam parter von Reuttlingen, in der 
Wandvogtei auf der Alp, des Konigreichs Wüttemberg, angeschuldigt ist, daß er den Inquisiten Wilbelm 
klein von daher, als einen Jüngliag von 16 Jahren verführt, und ihm die Anleitung gegeben habe, 
Frachtbdriefe seines Paters zu entwenden und die Frachtgelder zu unterschlagen, demlselben auch zur Ent 
veichung behülflich gewesen seye, und den jungen Klein in Engelhardtszell an der Oesterveschisch -bajer- 
chen Gränze sogar zu bestehlen und sich in die Begend von Wien, oder selbst nach Wien, mit eim#m 
oberamrtlichen Paße angedlich, begeben zu haben, so wird derfelbe von unterfertigter Amts = Stche bie- 
mit ediktaliter dorgeladen, binnen 3 Monaten vor derselben sich persdulich zu stellen und das weilert 
Rechtliche zu gewärtigen, im Ungeborsams, Falle dennoch gegen ihn pelnuüch precedirt werden nund. 
Zugeis ladet man man alle resp. Civil= und Pollzei- Behdrden des Inn= und Auslandes, welchen die 
se Sdictalien zu Gesicht kommen, geziemend ein, auf den nachbeschriebenen Lamparter fahnden, ihn in 
Betretungsfalle wohlverwahrt hieber einliefern zu lassen, und der Pergütung der gehabten Auslagen sür 
die Beifahungs-Anstalten sich versichert zu halten. Personal-Beschreibung. Balthafar Lampor= 
ter ist 30 bis 40 J. alt, hält elwa 5“ 7“ im Maase, ist untersezter Statur, rund ovalen Angesichts, 
#übehlichter Gesichtsfarbe, hat braune Haare, derzleichen Augenbraunen, hellbraune Angen, gerade mill- 
lere Nase, proportiomrten Mund, glatte Lippen, volle Wangen, mangelhafte Obers Jähne, rundes 
Kinn, gerade Beine. Sein Gesiche ist besonders durch viele gespritzte Palverkdrner kenntlich, und 
durch eine Zahnlucke in den vordern Oberzähnen ist der Sprachton nicht ganz rein und vernehmlüich. An- 
getleidet ict Lamparter mit einem runden schwarzen Filzhur, rorh baumwollenen Halstuch, grün gestreif- 
ten manchesternen Wammes und Brustiuch, mir gelben glatten flachen Kndpfen desetzt, schwarzen ledem 
nen kurzen Hosen, Schuhen mit ledernen Bändeln und blauen Srmfea“ Den 12. Sept. 1816. 
Kon. Württemb. Criminalrath Geßner. 
Töhblugen. Der ledige Mezgerknecht, Bernhard Kraft von Dettenbausen, hiesigen Oberemis, 
welcher in den ersten Tagen des Monats Merz d. J. wegen begangenen Diebftahl flöchtig wurde, nech 
ehe man seiner Person sich versichert hatte, ist vor einigen Tagen wiedrr beigefangen worden, wesbol 
der am 14. Merz d. J. erlassene Stekbrief hiemit außer Wirksamkelt gesezt wird. 2 Sept. 1616. 
4 Oberamt. 
. Da dle am 22. dleses mit Stekbriefen verfolgte Sibilla Scharpf von Weiler nunmeir 
so werden die erlassenen Stekbriese hiemit ausser Wirkung gesezt. Den 29. Aug. 1614. 
K. Oberamt Küchheim. 
WBalbingen an der Enz. In der hbiesigen Oberamtsstadt ist unter den Schaafen die Pokenkrank= 
beit ausgebrochen, und dehwegen bis auf wellere Bekanntmachung aller dißfalsiger Verkehr gespan 
worden. Welches zur öffeurlichen Kenntmiß gebracht wird. Den 15. Sept. 1616. K. Oderamt. 
Reubulach. Der biesige Spärlings-Jahrmarke, welcher nach dem Kalender auf den 15. Ok. 
verfallen waͤre, wird beuer mit allerbochster Erlaubnih, um deßwillen auf Freitag den 1. Nov, verletzt, 
weil bei dem späten Jahrgang der Flachs nicht früher ausgerüstet werden konnte. Da dieser Handel 
in gewöhnlichen Jahren auf dem hiesigen Markt immer bedentend gewesen, so verspricht man sich heun 
um so mehr Käusfer als der Flachs an Schduheit, Zänge und Menge in vielen Jahren nicht also gera# 
tben, wie in dem heurigen. Zugleich wird bemerkt, daß zu Begünstigung des Meh= und Krämermarkts 
alle mogliche gute Anstalten werden getroffen werden. Den 15. Sept. 1513. K. Oderamt Calw. 
Oberurbach. Die hiesige Commun ist allergnädigst privilegirt, alle Jahr auf den 29ten Merz 
und 12ten Novemb. einen Krämer= und Viebmarkt zu halten, da ste nun heuer erstmals den 12. Nod 
d. J. diesen Jahrmarkt halten wird, so wird solches zu jedermanns Sisuschest gebracht, mit dem Au- 
sägen, dast zum Mebmarkt die Nähe dei der ollbiesigen Ochsenwirthschaft, und die Straße gegen der 
GEchgaß, zu dem Krämermarkt die sogenannte Milchgaß, zum Flachsmarkt die Nähe am NRatbhaus und 
der Kuch besiimmt seie, wird vor heuer eine Befreiung vem Srandgeld zugesichert, und auf die boͤchstt 
Kaͤuse folg ende Praͤmien ausgesetzt seien, nemlich vom tbeuersten Pferd 2 fl. 24 kr., vom thenersten paar 
Ochsen 2 A. 24 kr., vom theuersten paar Stier 2 fl. 24 kr., und von der theuersten Kuh 1 fl. 30 kr. 
Ve# 10. Sept. 16816. K. Oberam#- 
  
  
WBeile 
verhaftet ist,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.