Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

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Wasseralfingen mit der fuͤr die Koͤnigl. Landvogtei am Kocher allergnaͤdigst ausgesezten 
Ausstattung begluͤkt. « J 
Dieses Paar wurde Sonntag den 3. dieses Monats feierlich getraut, und empfieug 
heute aus den Händen des Oberamts die Königl. Ausstattung von 500 fl. mit ruͤhren- 
dem Danke und unter tausend Segenswünschen für das allerhöchste Wohl Ihrer Kd, 
niglichen Majestáten und der Königlichen Prinzessin. Den 33. Nov. 1816. 
· Koͤnigl. Oberamt. 
Rottenburg am Nekar. Vermoͤg allerhoͤchsten Rescripts des Koͤnigl. Hoch- 
preisl. Criminal= Tribunals vom a. Nov. d. J. ist der wegen Betrugs, Annahme eines 
falschen Namens und wiederholten Medicastrirens bei unterzeichneter Stelle in Verhaft 
und Untersuchung gekommene Vaganc und Afterarzt Landolin Wursthorn aus Münch- 
wehher, Grosherzoglich Badischen Bezirksamts Ettenheim), welcher unter dem angenom- 
menen falschen Namen eines Doctor Wüst von Schiltach sein Unwesen mic Medicastri“ 
ren in verschiedenen Gegenden des Königreichs, namentlich in den Oberämtern Reutt- 
lingen, Vayhingen und Brakenheim trieb, und schon früher wegen Medikastrirens und 
anderer Vergehen bestcaft wurde, zu einsähriger Festungsarbeit und zur Landesverwei- 
sung unter Androhung härterer Serafe auf den Tall des Wiedereintritts in die Königl. 
Staaten verurtheilt worden, von welcher Verfügung unterzeichnete Stelle allerhöchstem 
Befehl zu Folge die Hochldbl. Justiz= und Polizei-Behörden in Kenneniß sezt und das 
Nublicum zugleich vor diesem Berrüger verwarnt. Signalement des Wursthorn, wel- 
cher ssch gewöhnlich für einen Doctor Joseph Wüst von Schiltach, bei amtlichen Stel- 
len aber * einen Chirurg Joseph Goͤtz von Hoͤtschdorf, Joseph Trautwein auch Lando- 
lin Wüst von Schiltach ausgab. Er ist 41 J. alt, von blaßem Aussehen, 5 Schuh 
8 Zoll groß, geringer unansehnlicher Statur, länglichten Angesichts, trägt seine braune 
zum Theil schon graue Saare in einen Zopf gebunden, hat graulichte Augbraunen, blaue, 
Augen, spihige etwas große Nase, ziemlich großen Mund, blaße Wangen, breites Kinn, 
ewolbte Stirn, und benimmt sich mit der den Quacksalbern eigenen Janelßigkei- und 
harlataner#Er ist bekleidet mit einem grünen tüchenen Ueberrok mit gelben Knoͤpfen, 
weißen moußelinen Halstuch) rothen Giler, worüber er noch ein weißgestreiftes trägt) 
grünen langen Hosen, runden Hut, Schuhen und weißen Strümpfen. Den 22. Nov. 
186. Konigl. Criminalamt der Landvogtei am mittlern Nekar. 
Cantstatt. Der gemäs allerhöchsten Reseripts Höchstpreislichen Ministeriums der 
auswärtigen Angelegenheitken, und der Residenz, Polizei auf die Stadt Cantstatt, ronf- 
nirte aus dem Jrrenhaus Zwiefalten entlaßene ehemalige K. Laufer Bayer hat sich, oh- 
ne polizeiliche Erlaubniß von hier entfernt, und nach Eßlingen, Urach und Ehningen 
angehtih begeben. Alle Hoch= und Wohllöbl. Orts-Obrigkeiten werden hiernach ersuche, 
auf diesen Menschen, dessen Signalement hienach folgt, gehörig fahnden), und ihn auf 
Betreten gutverwahrt) an unterzeichnetce Scelle einliefern zu lassen. 
Signalemente: 
Der Laufer Bayer von hier gebürtig, ist 40 J. alt, schlanker mittlerer Statur, bat 
 
	        
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