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Dienste oder aus bürgerlichen Verhältnissen, ohne vorher Mili-
tärs gewesen zu sein, in das Bataillon traten, wurden bei dem
regen Eifer, welcher sie beseelte, bald mit ihrem neuen Berufe
vertraut.
An jungen, kräftigen, für Unteroffiziers-Stelle geeigneten
Märnnern war kein Mangel, und der Umstand, daß von der auf-
gelösten Gendarmerie mehrere Gendarmen dem Bataillon zuge-
theilt wurden, welche zur Ausbildung und Uebung der Land-
wehrmänner verwendet werden konnten, machte es möglich mit
der Besetzung der Unteroffiziers-Stellen allmählig vorzuschreiten,
und bedenklichen Fehlgriffen zu entgehen, welchen man ausserdem
ausgesetzt gewesen wäre. Ebenso war auch die Einreihung einer
namhaften Anzahl ehemaliger Soldaten für die Abrichtung der
Mannschaft nützlich.
Wir sehen daher hier gewissermassen bereits gegebene be-
achtenswerthe Rahmen, in welche die neu eintretenden Landwehr-
Männer ohne große Mübe eingefügt werden konnten.
Am 28. April 1813 wurden die ersten Mannschaften ge-
stellt. Leider aber konnten dieselben nicht kasernirt werden, er-
hielten auch keinen Sold, sondern mußten für ihren Unterhalt
selbst sorgen. Doch wurde dieser Uebelstand, welcher der Aus-
bildung des Bataillons sehr hinderlich geworden wäre, bald durch
den Marsch-Befehl beseitigt. Schon am 24. Mai rückte das
Bataillon nach Elbing ab, wo die Verhältnisse sich für die tak-
tische und dienstliche Abrichtung der Mannschaft sehr günftig ge-
stalteten. Man benützte auch die Zeit des Aufenthaltes in El-
bing mit großer Thätigkeit. Am 1. Juli wurde das Bataillon
auf den Kriegsfuß gesetzt, und trat noch am nämlichen Tage den
vier Wochen dauernden Marsch nach Berlin an, welcher eine
gute Vorbereitung war, es an die Kriegsbeschwerden zu gewöhnen.
Am 28. Juli, drei Monate nach seiner ersten Formation,
zog das Bataillon in Berlin ein. Hier ward es mit drei an-
deren ostpreußischen Bataillonen in das dritte oflpreußische Land-
wehr= Infanterie-Regiment vereinigt, welches der dritten Bri-
Betrachtungen 2c. 2