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Ehren seine Bestimmung erfüllt, und der erlittene Verlust von
47 Todten oder Verwundeten, der geringer als jener manches
im Hintertreffen gebliebenen andern Bataillons war, beweist,
daß es vom Glücke begünstigt blieb.
Nach beschwerlichen Märschen und überstandenen Mühselig-
keiten und Entbehrungen aller Art, und nachdem es in den letz-
ten Tagen des Septembers mehrere Nächte in den Laufgraben
vor Wittenberg verwendet worden, rückte es endlich gegen Leipzig.
Durch Verluste, Krankheiten und Entsendungen auf unge-
fähr 450 Mann zusammengeschmolzen, seit der Schlacht von Denne-
witz nicht mehr unter Obdach gekommen, und in Folge der eben
erwähnten, bei der übelsten Witterung überstandenen Beschwer-
den ermattet, sehen wir das Bataillon beim Nahen des Kano-
nendonners neubelebt mit dem Bülow'schen Armee-Corps am
18. Oktober 1813 Abends 4 Uhr in die Linie der Allirten
rücken, und noch bis zur eintretenden Dunkelheit thätigen An-
theil an der Völkerschlacht nehmen, dann aber die Nacht unter
den Waffen bei dem Dorfe Stüntz hinbringen.
Am andern Morgen rückt es an der Spitze des Bülow'
schen Corps gegen die Stadt vor, in welcher noch eine höchst
namhafte Truppenmacht stand, und Kaiser Napoleon bekanntlich
selbst noch bis zur Mittagsstunde verweilte.
Von Seiten des Bülow'schen Corps wurde der Sturm —
das Königsberg'sche Landwehr-Bataillon an der Spitze — schon
um zehn Uhr auf die Grimma'sche Vorstadt und zwar zunächst
auf das äußere Grimmger-Thor eröffnet, neben welchem es nach
mehreren vergeblichen Versuchen gelang, eine schmale Lücke in
die Vorstadt-Mauer zu brechen.
Es würde zu weit führen, alle Einzelnheiten des Sturmes
hier zu wiederholen; wir laden daher den Leser ein, in dem
Buche selbst die lebendige Schilderung des Eindringens der
ersten etwa 50 Köpfe zählenden Landwehrmänner, (den Major
an der Spitze) nachzulesen und der Reihe nach die kühne (mili-
tärisch nicht gerechtfertigte) Verfolgung der fliehenden Feinde
purch die nächsten Straßen — den Anprall auf dem großen Matze