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Wenn nun unter diesen Umstaͤnden solches geschehen
konnte, so kann man mit Recht annehmen, daß auf ei-
nen nachhaltigen Ertrag der Jolleinkünfte hiebey gerechnet
werden kann, und daß man sich der Sorge nicht wieder
hingeben müsse, das bey den Zolleinnahmen entstehende
Desicit müsse auf andere Art gedeckt werden.
b) Auf den Grund dieses Tarifs wurden bereits meh-
rere Anfässigmachungen, Anlegung von Fabriken im Lande
gemacht, und viele Handelsleute haben darauf ihre Han-
delsspeculationen eingerichtet. Es ist nun bekannt, daß dem
Handel und dem Gewerböfleiße und seinem Gedeihen nichts
mehr schadet, als das ewige Wechseln und das Ueber-
springen von einem Spsteme zum andern.
Unsere Nachbarstaaten, Oesterreich, Frankreich, Preu-
Hen, die Niederlande huldigen dem Systeme hoher Zölle
und doch gedeihen Fabriken und Handel, weil eine Ste-
tigkeit sich in den Principien und in der Durchführung
zeigt, es sohin den Landesbewohnern moglich wird, mit
Sicherheit auf die Dauer des Gesetzes zu rechnen und
hiernach die Handelsoperationen zu bauen.
I) Unsere innere Kraft als Handelsstaat hat während
der Zeit durch die Vereinigung mit Würtemberg bedeu-
tend zugenommen; zwar nicht in einer solchen Zahlen=
gröoße, welche man mir in den Mund legte, welche ich
aber nie aussprach, sondern in geometrischer Proportion
der Kräfte beyder einzelnen Staaten.
Diese erhöhte innere Kraft des Vereins macht es nun
auch modglich, daß die uns umgebenden Staaten, indem
sie bey uns Absatz suchen, mittelst Abschließung von Han-
delsverträgen uns auch ihren Markt dffnen.
Der Hr. Coreferent hat dieses Verhältniß eben so klar
als gründlich auseinandergesetzt. Er hat gezeigt, wie durch
unser System etwas erhdhter Zolle manche Gefahr noch