Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Grimma, Verlagscomptoir. 1840. (Wahrscheinlich von Dr. Ferdinand 
Philippi), 
bilden nur einen Anlauf zu einem Wanderbuche für das Erzgebirge. 
„Noch bis heute,“ schreibt der Verfasser, „fehlt es an einem 
„kundigen Führer durch unser, zum Theil so reizendes und romantisches 
„Hochland, auf dessen Bergen die Einfachheit und Biederkeit, die Ge- 
„nügsamkeit und der Fleiß so vorzugsweise ihren Wohnsitz aufgeschlagen 
„haben. Und doch bieten seine mannigfaltigen und vielfach wechselnden 
„Naturschönheiten, seine bewundernswerthen und kunstvollen unterirdischen 
„Schöpfungen, in welchen der arme Bergmann die reichen Schätze 
„der Unterwelt aufsucht, und aus nächtlichem Schooße mühevoll zu 
„Tage fördert, ohne selbst davon über das kümmerliche, tägliche Be- 
„dürfniß hinaus zu empfangen, doch bietet dies alles eben so sehr 
„als seine zahlreichen Stätten rastlosen Gewerbfleißes so viel des 
„Anziehenden und Sehenswerthen dar.“ 
Die Gegenden von Wieslsenthal, Scheibenberg, Schwarzenberg, 
Aue, Schneeberg; von Frauenstein, Ober-Neuschönberg, Lengefeld, 
Wolkenstein, Annaberg; von Zwickau, Glauchau, Langenlungwitz, 
Chemnitz, Augustusburg, Freiberg, mit ihren Industrien und Bewohnern 
werden in anmuthiger und anziehender, wenn auch keineswegs er- 
schöpfender Weise geschildert. 
J. J. Lindner, Wanderungen durch die interessantesten Gegenden 
des Sächs. Obererzgebirges 2c. Annaberg, Rudolf & Dieterici. 1846 
brachte es leider nur auf drei Hefte mit 12 Ansichten. Dagegen ist 
Grimm, Das sächsische Erzgebirge, malerisch, historisch und artistisch 
durchwandert 2c., mit 1 Karte und 50 Stahlstichen. Dresden, 
Grimm. 1847 
ein recht brauchbares, wenn auch höheren Ansprüchen nicht genügendes 
Wanderbuch durch das Gebirge. Die Schilderungen fußen zum 
größten Theile auf eigener Anschauung, und während Grimm warm 
für die Schönheiten des Erzgebirges eintritt, wundert er sich, daß 
noch Niemand die Schönheiten dieses Gebirges beschrieben hat. 
Außerordentlich beifälliger Aufnahme erfreuten sich 
Berthold Sigismund, Lebensbilder vom Sächsischen Erzgebirge. 
Leipzig, Lorck. 1859. 
Selten aber hat ein Schriftsteller einen Landstrich, welchen er 
darstellte, derart geschädigt, wie Berthold Sigismund das Erzgebirge. 
Während er von den Bewohnern, ihren Sitten und Gebräuchen, ihren 
Beschäftigungen und Industrien sehr eingehende und fast mustergültige 
Darstellungen giebt, behandelt er das Landschaftliche und den Formen- 
reichthum des Erzgebirges mit einer nahezu feindseligen Vorein- 
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