Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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„Die Behmen ruckten zu haufen und die Meisner warn übirn 
„den Wald von Freiberk ausgezogen und worden müde, wenig geessen 
„und getrunken und voreilten sich mit streiten, jedoch beweisten ihr 
„vil trefliche turstige Kunheit und Mannheit. Der Meisner blieben 
„über 12 000 todt.“ 
Eine andere geschichtliche Stelle ist das Schlachtfeld von Kulm. 
In seiner Mitte erhebt sich der Horkaberg etwa 50 m über die Ebene. 
Derselbe bietet eine prächtige Rundsicht. In nächster Nähe, im Norden 
und Nordwesten die von vielen engen und kurzen Schluchten durch- 
furchten waldigen Abhänge des Erzgebirges, im Osten der Tannicht- 
berg und Gratschenberg, sowie der Vorsprung aus dem Erzgebirge, 
in der Ferne vom Zinkensteine und Matzensteine überragt; im Süden 
Kletschen, Donnersberg, Klotzberg; im Südwest Teplitzer Schloßberg, 
Biliner Stein u. s. w. 
Vom Horkaberge hat man einen vollständigen Ueberblick über 
das Schlachtfeld, obgleich zahlreiche Neubauten dasselbe verändert haben. 
Südwestlich von Priesten steht das russische Denkmal. Auf einem 
Sockel von Granit erhebt sich eine über 2½ m hohe Victoria. Um 
das Denkmal ist ein Gärtchen, in dem Häuschen wohnt ein Veteran. 
Etwa fünf Minuten davon liegt in einem kleinen Gehölz die 1836 
hergestellte Grabstätte der in den Wäldern, Feldern und Schluchten 
aufgefundenen Gebeine der in diesen Kämpfen Gebliebenen. 
In der Nähe des Arbesauer Posthauses steht das Preußische 
Monument mit dem prenußischen Adler und nicht weit davon das 
österreichische, an das Gefecht von Arbesau erinnernde Denkmal mit 
dem Doppeladler. 
Die Ansicht des Erzgebirges vom Teplitzer Schloßberge 
aus ist malerisch und charakteristisch. Man ist nur 7 km Luftlinie 
vom Gebirgskamme entfernt; man hat im Norden das Mücken- 
thürmchen vor sich, im Nordost die Nollendorfer Höhe und Kirche, im 
Westen den Wieselstein und gegen Südwest den Bärensteinberg mit 
dem auf seinem Vorabsatze liegenden, sich scharf vom Horizonte ab- 
hebenden Schlosse Eisenberg. In weiterer Ferne sind, jedoch nur bei 
ganz hellem Wetter Haßberg, Fichtelberg und Keilberg zu erkennen; 
möglicher Weise auch vor dem letzteren die Kapelle auf dem Kupfer- 
hübel. Aus der mit Ortschaften und Industrieanlagen reich besetzten, 
fruchtbaren Ebene erhebt sich das Gebirge in einem Absatze, von 
zahlreichen, steilen und engen Schluchten zerrissen, welche eben so viele 
formen- und abpwechselungsreiche Bergvorsprünge einfassen, von dem 
Thale der Tellnitz an, bis zum Thaleinschnitte des Seebaches, und 
von diesem weiter westlich, wo sich vom Wieselsteine an, dem Gebirgs- 
kamme breite, terrassenförmige Absätze vorgelagert haben.
	        
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