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10 lediglich der Wasserbewältigung dienten. Die gesammte Belegschaft
betrug 340 Beamte, 5163 Mann Bergleute und 392 Tagelöhner.
Die Zahl der gangbaren Werke hatte sich innerhalb des letzten
Jahrzehntes bedeutend vermindert, hauptsächlich durch die Zusammen-
legung kleinerer Werke; der Betrieb einer Anzahl von Gruben war
durch die Lösung derselben vermittelst des Rothschönberger Stolln
wesentlich erleichtert und gefördert, so von Bescheert Glück, Vereinigt
Feld, Einigkeit Fundgrube, Himmelsfürst u. A. m. Aber wie auch
die Vereinigung kleinerer Gruben zu größeren, das Vordringen in
bedeutendere Tiefen und damit in die reichere Erzführung der Gänge,
der beschleunigte Aushieb der Erzmittel und die schnellere Erschließung
der Erzadern unter Verwendung von Bohr= und elektro-magnetischen
Kraftmaschinen, Dynamit-Sprengstoffen und elektrischen Zündmitteln,
der Gewinn an Wasserkräften durch Anspannung der vorhandenen
Sammelbecken, wie durch den Anschluß an den tiefen Rothschönberger
Stolln, die Verbesserungen in der Aufbereitung der Erze, und andere,
zahlreiche, bedeutende technische und mechanische Vervollkommnungen
würden dem Freiberger Erzbergbau eine durchaus nicht ungünstige
Lage sichern, und ihm für weite Zukunft hinaus die Stelle einer aus-
giebigen und zuverlässigen Quelle des nationalen Wohlstandes sichern,
bildete nicht das andauernde Sinken der Silber= und Bleipreise eine nicht zu
beseitigende Gefahr für den Bestand des ganzen erzgebirgischen Bergbaues.
Die Entwerthung der ganzen Bergbau-Production wird durch
den seit 25 Jahren eingetretenen Rückgang aller Preise der Bergbau-
Erzeugnisse unwiderleglich dargethan. Während 1862 das Pfund
Feinsilber mit 69,30 Mark bezahlt wurde, galt es, allmälig sinkend,
1887 nur 65,63 Mark. Der Centner Bleiprodukte wurde 1862
mit 17,82 Mark, dagegen 1887 mit nur 12,66 Mark bezahlt; der
Centner Bleifabrikate sank von 20,77 Mark auf 14,33. Der Ctnur.
Kupfervitriol galt 1862 noch 24,56 Mark, dagegen 1887 nur
12,90 Mark und Schwefelsäure aller Sorten, von denen der Centner
im Durchschnitt 3,38 Mark gekostet hatte, brachte nur noch einen
Preis von 1,64 Mark. Die Preise des Silbers waren also in
25 Jahren um 26,5 Procent zurückgegangen, die der Bleiprodukte
um 28,9 Procent, die der Bleifabrikate um 31 Procent, die des
Kupfervitrioles um 47,5 Procent, die der Schwefelsäure um 51,8
Procent. Es liegt auf der Hand, daß wenn die Entwerthung der
Bergbau-Erzeugnisse in gleichem Maaße fortgeht, auch ohne andere
Einwirkungen, wie Vertheurung der Production, Steigerung der
Arbeitslöhne u. s. w. der Bergbau immer weniger lohnend wird, und
zuletzt an einem Punkte ankommt, wo er in Mangel eines jeden Er-
trages ein Ende nimmt.