Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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spaltbar, vorwiegend bläulich-grau oder grünlich-grau, doch auch ver- 
schiedenfarbig, weiß, grün, blau roth, grau, schwarz. 
Der Glimmerschiefer besteht aus Quarz und Glimmer 
mit schiefriger Textur. Er enthält sehr häufig Erze, Alaun, Horn- 
blende u. s. w. Der Glimmerschiefer ist eine weit verbreitete Ge- 
birgsart. Sein Name und äußeres Ansehen beruht auf dem ihm 
beigemengten Glimmer. Der Glimmer besteht aus dünnen, elastischen, 
biegsamen, spaltbaren Blättchen mit metallähnlichem Perlmutterglanze, 
daher Katzengold und Katzensilber, ist optisch theils einachsig, theils 
zweiachsig, im Zusammenhang mit seiner chemischen Beschaffenheit, 
und wird als Kaliglimmer, Magnesiaglimmer, Lithionglimmer u. s. w. 
unterschieden. 
Der Kaliglimmer (#Muscovit) ist außerordentlich verbreitet 
und bildet einen wesentlichen Bestandtheil vieler Gebirgsarten, nicht 
blos des Glimmerschiefers, sondern auch des Granites und Gneißes. 
Besonders schön wird er bei Zinnwald gefunden. Derselbe besteht 
hauptsächlich aus kieselsaurer Thonerde. Man findet hellen Glimmer- 
schiefer (Muscovitschiefer) am vorderen und hinteren Fichtelberge und 
vielen anderen Stellen, doch ist auch der dunkle Glimmerschiefer weit 
verbreitet. 
Der dem Kaliglimmer sehr ähnliche Lithionglimmer wird bei 
Altenberg und Zinnwald gefunden. Der Magnesiaglimmer bildet 
einen Bestandtheil von Basalten, Trachyten, Porphyren und Graniten, 
ist aber selten. 
Im Glimmerschiefergebiete sind zahlreiche Erzlagerstätten von 
Kupferkies, Roth-, Braun= und Magneteisenstein, Blende (Spießglanz-, 
Mangan-, Zink-, Silber-Blende), Feld-, Kalk-, Flußspath u. s. w. in 
Gängen, Flötzen oder Nestern. 
Glimmerschiefer, heller und dunkler, Thonschiefer, Gneißglimmer= 
schiefer, Gneiß, Granit u. s. w. stoßen an zahllosen Stellen an ein- 
ander und geben beinahe ebenso zahlreiche Uebergangsbildungen von 
der mannigfachsten Verschiedenheit. 
Der Gneiß, ein schiefriges, krystallinisches Gemenge von 
Quarz, Feldspath und Glimmer ist in Bezug auf seine Bestandtheile 
nicht vom Granit zu unterscheiden, sondern nur durch seine schiefrige 
Textur und durch den Parallelismus der Glimmerblättchen. Nach 
Leopold v. Buch ist der Gneiß bei Erhebung des Granites aus 
Schiefern entstanden. 
Der Gneiß gehört zu den Gesteinen, in denen der Feldspath 
die Grundmasse bildet. Der gemeine Feldspath (Pegmatolith) ist ein 
Hauptbestandtheil von Gneiß, Granit, Syenit und einzelnen Por- 
phyren; der feinkörnige und dichte Feldspath (Feldstein) des Granulit
	        
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