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3 m starken Mauerwerk aus Quadern sprechen. Oesfeld sagt in
seiner historischen Beschreibung 2c. (Bd. 2, S. 19): „Die Stadt hat
(um 1400) eine gedoppelte Mauer, welche 4500 Ellen im Umfange
hat und mit 25 Thürmen und Schießscharten versehen ist. Diese ist
mit einem breiten Zwinger und einer etwas niedrigen Mauer, auch
einem Stadtgraben umgeben. Die Stadt hat vier Thore und ist in-
wendig ganz rund. Sie hat vier Vorstädte, die Johannis-, Chem-
nitzer-, Nicolai= und Kloster-Vorstadt.“ 1376 wurden die Mauern
verstärkt, neue Zwinger und Thore angelegt, und in der nächstfolgen-
den Zeit 25 Thürme in dieselbe eingebaut; die Thürme zwischen
Nicolai= und Klosterthor von 1415 an, der rothe Thurm 1486;
die eigentlichen Thorthürme jedoch noch später. Der Thurm des
Chemnitzer Thores 1521, der des Klosterthores 1547, der des Nicolai-
thores 1593 und der vom Johannisthore 1597. In den Jahren
1429 und 1430 widerstand die Stadt den Angriffen der Hussiten,
wurde 1531 durch einen großen Brand verheert; aber besonders im
dreißigjährigen Kriege 1631, 1633, 1634, 1639 und 1643 durch
Feuersbrünste, Plünderungen, Kriegslasten aller Art, Krankheiten und
Nothstände schwer heimgesucht. Nach 1711 besserte man die Be-
festigungen sorgfältig aus und lange Jahre hindurch wurde die nach
den Stadtvierteln in vier Banner eingetheilte wehrhafte Bürgerschaft
in den Waffen geübt. Der nordische und der siebenjährige Krieg,
sowie die Kriege der Napoleonischen Zeit legten der Stadt bedeutende
Opfer auf, welche seit dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts einen
bemerkenswerthen Aufschwung zu nehmen begann. Die Befestigungen
verfielen. Denn wenn auch die Zerstörungen, welche Mauern und
Thürme im dreißigjährigen Kriege erlitten hatten, sorgfältig gebessert
worden waren, so trat Mitte des 18. Jahrhunderts die Baufällig-
keit derselben doch in dem Maaße hervor, daß man 1768 begann,
Thürme, Basteien und Rondele abzutragen. 1805 stürzte der Thurm
des Johannisthores ein. 1806 überließ der Staat die Befestigungen
der Stadt, welche nunmehr die Ringmauer zur Hälfte, die Thürme
fast sämmtlich abtragen ließ und Zwingerwall und Graben als
Gärten in Erbpacht gab. 1822 standen nur noch drei Thorthürme
und der Rothe Thurm (Frohnfeste). Im Jahre 1308 kam Chem-
nitz, welches wiederholt an die Wettiner verpfändet, aber immer wieder
von den Kaisern für das Reich eingelöst worden war, und als eine
kaiserliche Stadt, wenn auch nicht als freie Reichsstadt gegolten hatte,
an die Markgrafen von Meißen, da Friedrich der Freidige die Stadt
auf die Nachricht vom Tode König Albrechts unverzüglich besetzte.
Aber erst 1410 unterwarf sich Chemnitz vollständig den Wettinern
und nahm zum Zeichen dessen den meißnischen Löwen nebst dem