Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Freihof besaß bis 1780 die Bären-, Reh-, Schweine= und Hasen- 
Jagd). 
Das bei Unter-Blauenthal mündende Thal der Großen Pockau 
ist das bedeutendste der Nebenthäler der oberen Mulde. Fast 8 km 
lang bis zum Zusammenflusse der Großen Pockau mit dem Zigeuner- 
bache bei Wildenthal wird dasselbe anfangs von 50 und 60 m hohen 
Thalwänden eingefaßt, deren Höhe aber oberhalb der Vereinigung mit 
der kleinen Pockau sehr bald auf 100 und 150 m ansteigt, bis sie 
endlich bei Wildenthal selbst, am Fuße des Auersberges sogar 200 
und 250 m in einem Anstiege erreicht. Im Thale des Zigeuner- 
baches geht man nicht ganz ¾ Stunden bis Weiters-Glashütte; im 
Thale der Großen Pockau eine halbe Stunde bis zum Gasthofe Ober- 
Wildenthal, von wo man noch eine zweite halbe Stunde im Thale 
weiter gehen kann, ehe man das Hochplateau erreicht. Von Wilden- 
thal nach Hirschenstand 2 Stunden. 
Etwa 300 m über Wildenthal liegt der Thurm des Auers- 
berges. Kurfürst Johann Georg I. hatte schon einen hölzernen Aus- 
sichtsthurm errichten lassen. Den 18 m hohen steinernen Aussichts- 
thurm erreicht man von Wildenthal auf einem vortrefflich angelegten 
Zickzackwege beguem in 2 Stunden auf dem geraden Fußsteige etwa 
in 1¼ bis 1⅛½ Stunde. Von Eibenstock geht man über das 
Nonnenhaus und den Bärenweg etwa 2 ½ Stunden. Von Johann- 
georgenstadt über Sauschwemme ungefähr ebenso lange. Man hat 
eine weitausgedehnte Rundsicht. Im Nordost Scheibenberger Hügel, 
Pöhlberg und am fernsten Horizonte die Schwarze Tellkuppe hinter 
einander; Bärenstein, darüber in weiter Ferne den Bärensteinberg; 
sodann den Haßberg. Im Osten den Preßnitzer Spitzberg, Kupfer- 
hübler Kapelle, Fichtelberg, Keilberg, Gottesgaber Spitzberg; im 
Südost den Pleßberg; den Rammelsberg, im Südwest den Aschberg 
vei Ober-Sachsenberg, den Schneckenstein. Nahezu im Norden den 
Rochlitzer Berg, östlich davon die Stadt Hohenstein und den Pfaffen- 
berg; am Horizonte den Colmberg. Es ist möglich, daß man bei 
ganz hellem Wetter mit guten Ferngläsern das Altenburger Schloß, 
die Leipziger Thürme und den Petersberg bei Halle sehen kann. 
Von Eibenstock besucht man den Schönheider Hammer 
und das ausgedehnte Dorf Schönheide. Von dem Aussichtstempel 
auf dem Knock hat man einen sehr guten Ueberblick über den aus- 
*) J. P. Oettel (Schullehrer in Eibenstock), Alte und Neue Historie der 
Königl. Poln. und Churf. Sächs. Freien Bergstadt Erbenstock im Meißnischen 
Ober-Ertz-Gebürge 1748. 
39“.
	        
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