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Ixr rascher Folge haben sich in den jüngsten Jahren die Feste
Jseängt, welche das Andenken der großen Männer unseres
Volkes feierten. Aber laut und schneidend klingen in den Jubel
der Menge die fragenden Stimmen der Mahnung und des Spot-
tes: ob wir denn gar nicht müde werden, uns behaglich die Hände
zu wärmen an dem Feuer vergangener Eröße? ob uns denn gar
zu wohl sei in dem Bewußtsein einer epigonenhaften Zeito ob
wir denn ganz vergessen, daß alle Straßen und Plätze von Athen
prunkvoll geschmückt waren mit den Standbildern seiner großen
Männer, zur Zeit da Griechenland des Eroberers Beute ward? —
Nicht ein Wort mag ich erwidern auf den Vorwurf, daß wir in
einem Zeitalter der Epigonen lebten. Denn mit solchem Willen
soll eine jede Zeit sich rüsten, als ob sie die erste sei, als ob das
Höchste und Herrlichste gerade ihr zu erreichen bestimmt sei; und
ruhig mögen wir einem späteren Jahrhundert überlassen zu ent-
scheiden, ob unser Streben ein ursprüngliches gewesen — wie ich
denn sicher hoffe, es werde unseren Tagen dies Lob dereinst nicht
fehlen. Aber wohl gebührt sich eine Antwort auf den anderen
Vorwurf der Selbstbespiegelung. Nein, nicht die Eitelkeit, nicht
einmal jene ehrenwerte Pietät, die andere Völker treibt, ihre großen
Toten zu ehren — ein tieferes Bedürfnis der Seelen ist es, was
gerade jetzt gerade unser Volk bewegt, seiner Helden zu gedenken
mit einer Innigkeit, die von den Fremden vielleicht nur der Ita-
liener versteht.
Auf uns lastet das Verhängnis, daß wir staatlosen Deutschen
die Idee des Vaterlandes nicht mit Händen greifen an den Farben
des Heeres, an der Flagge jedes Schiffes im Hafen, an den tau-
send sichtbaren Zeichen, womit der Staat den Bürger überzeugt,
daß er ein Vaterland hat. Nur im Gedanken lebt dies Land;
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