lichen Mächte gedenken, die in dem glücklichsten aller Kriege wal-
teten.
Als Feldmarschall Moltke einst sein Regiment, die Kolbergischen
Grenadiere, besuchte, da wies er auf das Bildnis Gneisenaus, des
ersten Chefs, der vormals diese ehrenreiche Truppe hinter den Wäl-
len der unbesiegten pommerschen Festung aus den verlaufenen
Trümmern des alten Heeres gebildet hatte, und sagte: „Zwischen
uns beiden ist ein großer Unterschied. Wir haben nur Siege zu
verzeichnen gehabt. Er hat die Armee nach einer Niederlage zum
Siege geführt. Diese höchste Probe haben wir noch nicht bestanden.“
Wer kann diesen Ausspruch hören, ohne die tiefe Bescheidenheit
und zugleich den hohen Ehrgeiz des Feldmarschalls zu bewundern?
Aber nachsprechen dürfen wir die schönen Worte nicht; wir danken
dem Helden vielmehr, daß er sie durch seine Taten selbst widerlegt
hat. So, gerade so, unfehlbar wie der Hammer Thors mußte das
deutsche Schwert schmetternd niederfallen, so, wider alle Erfahrung,
mußte das wandelbare Kriegsglück zur Unwandelbarkeit gezwungen
werden und Kranz auf Kranz um unsere Fahnen winden, wenn
dies bestverleumdete und bestverhöhnte aller Völker wieder die rechte
Stelle in der Staatenwelt erringen sollte. Wir waren die Jahr-
hunderte entlang durch die weltbürgerliche Macht unseres römischen
Kaisertums, wie die Italiener durch ihr Papsttum, in der einfachen
Arbeit nationaler Politik gehemmt und geschädigt worden; wir
mußten dann in unserem Staatenbunde mehrere ausländische Mächte
mittaten lassen und sahen uns zugleich angekettet an eine halb-
deutsche Macht, an eine verhüllte Fremdherrschaft, deren Unwahr-
heit ein großer Teil der Nation, befangen in alten teueren Er-
innerungen, niemals erkennen wollte. Der Ruhm der Unbesieg-
barkeit, den einst niemand den Fahnen Friedrichs zu bestreiten
gewagt, war durch alle die herrlichen Schlachten der Befreiungs-
kriege nicht wiederhergestellt; denn immerdar höhnten die Fremden:
als die Preußen bei Fena allein standen, wurden sie geschlagen,
nur im Bunde mit anderen Mächten siegten sie wieder! Und da-
bei wuchs und wuchs in der Nation das Bewußtsein einer uner-
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