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sen zu überlassen. Rechberg ging also von Strehla
(20. März) nach Meissen, wo er wegen bedeutender Ko-
sakenabtheilungen auf dem jenseitigen rechten Elb-Ufer,
eine Batterie an der Brücke errichtete; schickte (21. März)
daß bayerische Ote Linien-Regiment (157 Mann stark)
nach Dresden voraus und folgte (am 235sten) mit dem
übrigen Theil seiner Dioision nach. Zur Verbindung mit
Dresden und Meissen blieb das Bataillon des Obersten
Hausmann zwischen beiden Puncten stehen.
Die hergestellte Ruhe des Volkes in Dresden ward
plötzlich in Bezug auf den franzbsischen Oberbefehlshaber
gestbrt. Oenn es kam Meldung, der sächsische General
Lecog habe sein Fußvolk zwischen Belgern und Torgau
aufgestellt, mit demselben die wichtigen Uebergangspuncte
Meissen, Boritz und Strehla zu beschützen. Er hatte
dazu, und im Widerspruch mit dem Willen des franzd-
sischen Generals, die Befehle seines Hofes empfangen.
Schleunigst muste daher General Rechberg durch 350
Bayern nebst 2 Kanonen, aufs Neue Meissen und Alt-
Boritz, gerade über von Maerchwitz, besetzen und den
Lauf der Elbe durch kleine Abtheilungen beobachten lassen.
Schon aber, sobald Lecogq die Stellung von Strehla
verlassen hatte, waren die Russen auf mehreren Puncten
über die Elbe gegangen. Der in der Neustadt befehlende
russische Oberst Brendl, hatte nun (am Abend des 23.
März) den Waffenstillstand aufgekündiget. General Rech-
berg, der (am 260.) in Meissen angekommen war, mußte
schon in der darauf folgenden Nacht (vom 26. zum 27.
März) diese Stadt wieder verlassen und gen Wildöruf
ziehen, weil (25. März) die russischen Streifcorpö Or-
lof, Fürst Mandatow, Brendl, Geismar und
einige Geschwader Preußen, bei Dobelsdorf und der böh-