Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

— 207. — 
1849. Bologna wird, nach langen, blutigen Kämpfen, von den 
Oesterreichern unter. Feldmarschalllieutenant Wimpfen 
besetzt. 
1865. Grundsteinlegung zum Denkmale Friedrich Wil- 
helms Ill. zu Köln. | 
1871. Die Ratifikation des Frankfurter Friedensver- 
trages durch Kaiser Wilhelm. 
Damit war der Krieg ganz und gar beendet und das besiegte Frank- 
reich hatte sich zunächst in die Lage der Dinge gefunden. Es war auf 
dem Präliminarfrieden zu Versailles festgesetzt, resp. nach langen und 
schwierigen Verhandlungen vereinbart worden: Abtretung von Elsass 
und einen TeilLothringens mit Metz und Diedenhofen, d.h. 
Besitzvermehrung für den deutschen Sieger von 263 Quadratmeilen mit 
1’/s Millionen zu '!s deutschredenden Einwohnern, 5 Milliarden Franks 
Kriegsentschädigung, Okkupation eines Teiles französischen Gebietes bis 
nach erfolgter Zahlung, wenigstens teilweiser Truppeneinzug in Paris. 
Ende März, als es zur Ausführung des Friedensvertrages kommen sollte, 
erhob die französische Regierung allerlei Schwierigkeiten und Zögerungen 
in Bezug auf die Einzelheiten; es bedurfte des entschiedenen 
Eingreifens desReichskanzlersFürsten Bismarck, umdie 
Unterhandlungen in Frankfurt a. M. zu Ende zu bringen. 
Das geschah am 10. Mai 1871 und am 16. Mai ratifizierte Kaiser Wilhelın 
I. den Friedensvertrag. 
Die Kommune in Paris lässt die Vendomesäule stürzen. 
  
17. Mai. 
1257. Der von den Erzbischöfen von Köln und Mainz, Konrad und 
Gerhard, für schweres Geld gewählte Richard, Graf 
von Cornvall und Poitou, Bruder Heinrichs II. von England, 
wird zu Aachen zum deutschen Kaiser gekrönt. 
1482. Schlacht bei Bruck, in welcher die Deutschen die 
Ungarn in die Flucht schlagen. 
1632. Gustav Adolf von Schweden hält in München 
seinen Einzug, dessen Bürgerschaft er mit grosser Schonung 
behandelt. | 
Nur 140 vergrabene Kanonen liess Gustav Adolf zu Tage fördern 
und hinwegführen. „Stehet auf von den Toten und kommet zu Gericht! 
hatte der König scherzend gesagt, als man ihm die Entdeckung der 
verborgenen Kanonen meldete und er den Befehl zur Ausgrabung er- 
teilte. Wenngleich Gustav Adolf die Münchener schliesslich mit einer 
starken Kriegsbeisteuer bedachte, so gestaltete sich doch das Verhältnis 
zwischen der Bürgerschaft und den schwedischen Kriegsleuten so über- 
aus freundlich, dass Bürger und Soldaten sogar miteinander Lustpartien 
machten.
	        
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