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10. Juli.
in
1509. Jean Galvin, der zweite grosse Reformator des sechzehnten
Jahrhunderts, zu Noyon in der Picardie geboren, wo sein Vater
Bötticher war.
1538. Das Nürnberger katholische Bündniss.
Um dem wachsenden schmalkaldischen Bunde ein wirksames
Gegengewicht zu schaffen, vereinigen sich zu Nürnberg auf Betreiben
des kaiserlichen Vicekanzlers Held die Herzöge von Bayern, die Erz-
bischöfe von Mainz und Salzburg, Herzog Georg von Sachsen und Heinrich
von Braunschweig zu dem sogenannten „katholischen Bündnisse“.
1546. Einnahme der Ehrenberger Klause am Lech durch
Sebastian Schärtlin von Burtenbach, Feldhauptmann der ober-
deutschen Städte, während des Schmalkaldischen Kriegs.
1548. Auf Anschlag von Philipp II. von Spanien wird
Prinz von Oranien durch den gedungenen Meuchel-
mörder Balthasar Gerard, aus der Franche-Comte gebürtig,
zu Delst ermordet.
Derselbe hatte sich unter falschem Namen bei dem Prinzen ein-
geführt und noch Geld als Geschenk erhalten, mit welchem der Mörder
zwei Pistolen kaufte und seinen Wohlthäter erschoss, als dieser eben
von der Mahlzeit aufstand. Der ergriffene Mörder gestand, dass er
seinen Vorsatz einem Franziskanermönch zu Tourney
und einem Jesuiten in Trier mitgeteilt, und der letztere
ihn darin ganz besonders bestärkt habe. (Gerard wurde auf
eine barbarische Weise hingerichtet; König Philippll. aber adelte
vor den Augen der Welt den Meuchelmord, indem er die
Verwandten des Mördersin den Adelstand erhob.
1609. Die „katolische oder heilige Liga”, Bündniss zwischen
‘ Maximilian von Bayern, den drei geistlichen Kurfürsten und
mehreren Bischöfen und Aebten, zu München geschlossen.
Zweck des Bundes war die Verfechtung der katholischen Interessen,
doch nicht im Interesse Habsburgs, auf welches Maximilian vielmehr
voll geheimer Eifersucht war; es hiess in den Satzungen: „zu wachen,
dass die alte, wahre, alleinseligmachendeReligionnicht
ausgerottes werde.“ — Nun standen sich „Union“ (am 4. Mai 1608
von den protestantischen Fürsten zu Ahausen gestiftet) und „Liga“,
protestantischer und katholischer Bund, einander gegenüber.
1673. Der „grose Kurfürst“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg
schliesst mit Frankreich einen Neutralitätsvertrag ab, „um
den Verheerungen seiner eigenen Lande zu wehren,“ da ersich
von dem Kaiser Leopold, anstatt unterstützt, nur mit
Eifersucht angesehen und von denrheinischen Für-
sten sogar entgegengearbeitet sieht.