WILIIELA- DER SIECREICIIE 17
Ehrenberg dem Prinzen erteilt hatte, war durch den
Feldzug unterbrochen worden. Nunmehr wurde
derselbe wieder aufsgenommen, und am 8. Juni
1815 legte der 18jährige, bereits mit verschiednen
Kriegsorden geschmückte Major in der Schloßkapelle
zu Charlottenburg in Gegenwart des Vaters und
des königlichen Hofes sein Glaubensbekenntnis ab.
„Ich will Gott über alles fürchten und lieben,“
gelobte er, „ihm allein vertrauen und nie vergessen,
daß der Fürst vor Gott auch nur ein Mensch ist.
Meine Kräfte will ich dem Vaterlande weihen und
soviel Gutes stiften, als ich vermag; gegen alle
Menschen, auch die geringsten, will ich ein auf-
richtiges und herzliches Wohlwollen bethätigen: den
Unglücklichen, die meinen Beistand suchen, will ich
Helfer und Fürsprecher sein, soweit ich hierzu im
stande bin. Meinem Vater will ich Ehrfurcht,
Liebe und Gehorsam beweisen. Die Tugenden der
Königin, meiner Mutter, sollen mir unvergeßlich
sein. Meinen Geschwistern gelobe ich zärtliche
Liebe; allen Mitgliedern der Familie, welcher ich
angehöre, treue Ergebenheit. Meinen dienstlichen
Pflichten will ich mit größter Pünktlichkeit nach-
kommen,’ meine Untergebenen zwar’' mit Ernst zu
ihrer Schuldigkeit anhalten, aber ihnen auch mit
größter freundlicher Güte begegnen. Unablässig an-
kämpfen aber will ich gegen Heuchelei und Bosheit
und will das Schlechte und Schändliche der Ver-
achtung preisgeben, wo ich es finde."
Noch einmal wurde Europa aus seiner Friedens-
ruhe aufgestört. Der entthronte Kaiser Napoleon
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