24 WILHELM DER SIEGREICIE
als deren Oberbefehlshaber Prinz Wilhelm ernannt.
Nach einer Reihe siegreicher Gefechte zog dieser in
Karlsruhe ein, und als schließlich die Festung Rastatt'
erobert war und die menterische Besatzung die Waffen
§ gestreckt hatte, war der Aufstand völlig niederge-
worfen. Großherzog Leopold von Baden, welcher
nach Mainz“ entflohen war, wurde in alle seine
Rechte und Würden wieder eingesetzt. In Anerken-
nung dieser Verdienste erhielt Wilhelm von seinem
10 Bruder den Orden pour le merite,“ sowie die
Schwerter zum roten Adler-Orden.“
Mit freudigem Mute blickte der prinzliche Feld-
herr in die Zukunft. Am Himmel Preußens zeigten
sich Wetterwolken. Man sprach von Krieg. Sein
18 Herz schlug höher bei dem Gedanken, für das Vater-
land ins ZJeld ziehen zu dürfen. Längst hatte
Osterreich eine feindselige Haltung gegen Preußen
angenommen, weil dieses an Macht und Ansehen
zunahm und Osterreichs Stellung als Vorsitzenden
eo im deutschen Staatenbunde' beeinträchtigte. Auch
aus Rußland hatte es von Zeit zu Zeit bedenklich
herüber gewettert, wenn der preußische Adler einmal
seine Schwingen kräftiger geregt hatte, als es sich
nit den österreichischen und russischen Ansichten über
2z „europäisches Gleichgewicht" vertrug. Im Laufe
der Zeit war das Bestreben Osterreichs, Preußen zu
demütigen, so auffällig hervorgetreten, daß Fried-
rich Wilhelm IV. sich genötigt sah, zu rüsten.
Schon war eine Armee bei Berlin zusammengezogen,
rl und der Prinz von Preußen sollte eben den Ober-
befehl erhalten und gegen Österreich marschieren,