Full text: Wilhelm der Siegreiche.

WILHELAI DER STECREITCHE 25 
  
  
als die Nachricht eintraf, dieses habe sich mit 
Rußland verbündet. Das kleine Preußen gegen 
zwei Großmächte wie Osterreich und Rußland,— 
die übrigen deutschen Staaten entweder auf Oster- 
reichs Seite oder schwankend und unzuverlässig,—: 
wer mochte es dem König von Preußen verargen, 
wenn er Bedenken trug, das Vaterland in einen 
Krieg zu verwickeln, dessen Ausgang zweifelhaft 
war? So wurde denn beschlossen, auf die Forde- 
rungen Österreichs einzugehen. Die Festsetzungen 
fanden in Olmütz“ statt, wohin Friedrich Wilhelm 
seinen Minister von Manteuffel' sandte, worauf im 
Februar 1851 die Abrüstung stattfand. 
Prinz Wilhelm kehrte nach seiner Gouverne= 
mentsstadt Koblenz“ zurück, aufs tiefste verstimmt 
über die neue Schmach, welche dem Vaterlande 
widerfahren war. „Nun glaube ich nicht mehr, daß 
aus Preußen etwas wird,“ sagte er traurig zu seiner 
Gemahlin, „.und aus Deutschland noch weniger.“ 
Er zog sich nun ganz in den Kreis seiner 
JFamilie zurück, wo er denn auch vollen Ersatz 
für die unerquicklichen, staatlichen Händel fand, die 
seinen Geist nach außen hin beengten. 
Sein Sohn Friedrich Wilhelm (Fritz genannt) 
bekleidete bereits die Stelle eines Majors im Garde- 
corps und studierte mit Auszeichnung in Bonn. 
Luise, die Tochter, war nach ihrer Einsegnung 
dem Prinz-Regenten Friedrich von Baden verlobt. 
Auch sonst' fehlte es nicht an freudigen Zwischen- 
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fällen und Festen. Die Feier der silbernen Hoch-- 5 
zeit, das 50 jährige Dienstjubiläum, bei welchem
	        
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