Full text: Wilhelm der Siegreiche.

38 WILHELM DER SIEGREICHE 
„Zu Befehl, Masestät?! “ erwidert Bismarck 
grüßend, „ich habe als Major kein Recht, dem 
Feldherrn einen Rat zu erteilen. Als Minister- 
präsident aber bin ich verpflichtet, Ew.“ Majestät zu 
bitten, sich nicht ernster Gefahr auszusetzen!“ 
„Es ist gut, kommen Sie,“ nickte der König 
gleichgültig und ritt, ohne sich um die rechts und 
links herumspritzenden Eisenstücke zu kümmern, 
davon. Es gingen ihm wohl Dinge im Kopf 
ro herum, die seiner Ansicht nach wichtiger waren, als 
Granaten und Büchsenkugeln. Sein Auge war 
unter andern auf versprengte Truppen gefallen, die 
in Unordnung ihm entgegenkamen, zurückgeschreckt 
von dem furchtbaren Feuer der feindlichen Bat- 
is terieen. 
„Halt!“ rief er mit blitzendem Auge, „wohin ist 
in der Schlacht die Front?“ 
Die Soldaken machten sogleich kehrt. Der König 
aber stieg vom Pferde und ordnete den versprengten 
20% Haufen nach seinen Regimentsnummern. Dann 
kommandierte er: „Bataillon marsch!“ und während 
er sich wieder in den Sattel schwang, rief er ihnen 
nach: „Nun zeigt, daß ihr brave Pommern seid!“ 
Danach ritt Wilhelm weiter, aber nicht, wie Bismarck 
25s meinte, aus der Gefechtslinie, sondern nach dem 
sogenannten Roskoberge, weil man von diesem aus 
einen besseren Rundblick hatte. Das Geschützfeuer 
aber bedrohte diesen Punkt eben so heftig, wie den 
früheren. Und dabei' noch immer ein entsetzliches 
30 Hin= und Herschwanken der Schlacht, und der 
Kronprinz noch immer nicht in Sicht. Inzwischen 
 
	        
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