Full text: Wilhelm der Siegreiche.

56 WIILIIELNI DER SIEGREICIIE 
  
Da auch andre Seuchen auszubrechen drohten, 
entschloß Bazaine sich zur Ubergabe und 173.000 
Mann, 3 Marschälle und 6000 Offiziere wurden 
kriegsgefangen. Erbeutet wurden 53 Adler und 
5s Fahnen, 541 Feld- und 800 Festungsgeschütze, 66 
Mitrailleusen und gegen 300 000 Gewehre. 
Anläßlich dieser glänzenden Waffenthaten er- 
nannte König Wilhelm den Kronprinzen, sowie den 
Prinzen Friedrich Karl zu' Feldmarschällen. 
10 Die Belagerungsarmee aber wurde zur Ein- 
schließung von Paris mit herangezogen. Der König 
verlegte nunmehr sein Hauptquartier nach Versailles, 
der ehemaligen Residenz Ludwig XIV., dessen Schloß 
er zu einem Lazarett herrichten ließ, in welchem 
15 700 Verwundete Aufnahme fanden. 
Die Regierung der Landesverteidigung hatte 
ihren Sitz in Tours.“ An ihrer Spitze stand 
Gambetta. Dieser hatte an einem schönen Septem- 
bertage Paris in einem Luftballon verlassen und 
20 war glücklich unter die Gefährten in Tours nieder- 
gegangen. 
Die gesamte Bevölkerung Frankreichs wurde nun 
aufgerufen. Neue große Volksarmeen sollten ge- 
bildet werden; so eine im Norden von Paris bei 
2s Lille' und eine an der Loire. Bei der Loire-Armce 
befand sich auch Gambetta. Sie war stattlich an- 
zuschauen und gar prächtig ausgerüstet; jeder 
Soldat von Mut und Hoffnung beseelt. Allein 
die Hoffnung trog. In drei Schlachten, bei Or- 
go leans, Vendöôöme' und Le Mans' wurde die Loire- 
Armee aufgerieben.
	        
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