Full text: Wilhelm der Siegreiche.

WIELHELAI DER SIECREICHE 61 
  
Kunst und Gewerbe gehoben und das Los der 
arbeitenden Klassen verbessert werden. Um die 
Auswanderungsströme nach Amerika abzulenken, 
welche Deutschland alljährlich Millionen an Kapital“ 
und Arbeitskraft entzogen, wurden mächtige Länder- 
strecken in Afrika und der Inselwelt des stillen 
Oceans erworben und daselbst Kolonieen angelegt. 
Um dieselben auch genügend schützen zu können, 
wurde die Seemacht Deutschlands vergrößert. Es 
wurden neue Kriegsschiffe gebaut und die Anlagen 
von zweckmäßigen Kanälen und Häfen in Aussicht 
genommen. Daneben behielt der Kaiser unablässig 
die Wehrkraft und Schlagfertigkeit' der Armee im 
Auge. Sein Grundsatz war: „Wer den Frieden 
will, muß für den Krieg gernstet sein.“ So ließ 
er es sich auch nicht nehmen, den jährlichen Früh- 
jahrsvorstellungen der Gardetruppen persönlich bei- 
zuwohnen und die Ausbildung der Rekruten zu 
überwachen. Ebenso aufmerksam beobachtete er die 
Herbstfelddienstübungen, indem er zu diesem Zweck 
alljährlich in eine oder die andre Provinz reiste, 
bei welcher Gelegenheit auch die Bevölkerung den 
geliebten Herrscher zu Gesicht bekam. 
Als eine der edelsten Regierungsmaßregeln Kaiser 
Wilhelms müssen die Gesetze erachtet werden, welche 
die Einrichtung von Kranken= und Altersversor- 
gungskassen für die deutschen Arbeiter bezweckten. 
Auch ein Unfallversicherungsgesetz trat in Kraft, 
sodaß fortau auch für diejenigen Arbeiter gesorgt 
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ist, welche ohne ihr Verschulden bei ihrer Beschäfti= 30 
gung körperlich zu Schaden kommen. Sämtliche bei
	        
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