Full text: Wilhelm der Siegreiche.

64 WILHELA DER SIEGREICHE 
  
dieselbe gethan haben. Die Armce erblickt in Eurer 
Majestät das Vorbild jeder soldatischen Tugend.“ 
Kaiser Wilhelm aber erwiderte mit seiner gewohn- 
ten Bescheidenheit, daß er nur durch die Tapferkeit, 
Hingebung und Ausdauer der Armee zu seiner 
jetzigen Stellung gelangt sei. „Ich danke,“ sagte er 
unter anderm, „Ew.' Kaiserlichen und Königlichen 
Hoheit und den Sie umgebenden Generalen aus 
warmem und tief bewegtem Herzen, empfinde aber 
ro das Bedürfnis, Meinen Dank auch der ganzen 
Armee zum Ausdruck zu bringen.“ 
„Ich habe viele Veränderungen mit der Armee 
erlebt sowohl in ihrer äußeren Form wie in ihrer 
Truppenzahl. Ich habe die Vereinigung mit den 
Truppenkörpern der deutschen Staaten sich vollziehen 
und die Marine entstehen sehen’; es sind unter 
meinen Augen Geschlechter auf Geschlechter durch 
die Armee gegangen, aber innerlich in den Herzen 
und dem Empfinden der Armee giebt es keine 
20 Veränderung!“ 
„Den Sinn für Ehre und Pflicht über alles hoch 
zu halten’ und jederzeit bereit zu sein, das Leben 
dafür zu lassen, das ist das Band, welches alle 
deutschen Stämme eng umschließt, welches Enkel und 
2s Urenkel jetzt ebenso fest vereinigt wie unfre Väter, 
und welches meine Regierung mit Siegen geschmückt 
hat, deren ich heut am strahlendsten Tage meines 
militärischen Lebens in hochgehobener Empfindung 
gedenke!" 
39 Nicht minder erhebend gestaltete sich die Feier 
des 25jährigen Regierungsjubiläums.“ 
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