Full text: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. Erster Band. (1)

  
II. Buch. 
Finanzen und Steuern. 
Einnahmen des Reiches in 1000 M. 
  
  
  
1872 1888/89 1912 
Brausteuer 1) 12 693 2 014 124 780 
Essigsäureverbrauchsabgabe — — 825 
Schaumweinsteuer — — 10 685 
Leuchtmittelsteuer — — 13 346 
Zündwarensteuer — — 10 601 
Summe B: 171 080 466 516 1338 216 
C. Stempelabgaben. 
Spielkartenstempel — 1162 1 o0o 
Wechselstempelsteuer 5 6 560 18 623 
Börsen- und Lotteriesteuer — 27 202 128 288 
Frachturkundensteuer — — 17 44 
Automobilsteuer — — 3430 
Fabrkartensteuer — — 22 344 
Tantiemesteuer — — 4880 
Umsatzsteuer — — 39 200 
Schecksteuer — — 3 136 
Summe C: 5 080 34 924 240 245 
D. Sonstige Abgaben. 
Statistische Gebühr — 622 1822 
Erbschaftssteuer — — MA ooo 
Wertzuwachssteuer — — 18 ooo 
Banknotensteuer — — 1 036 
Summe D: — 622 64 858 
Summe B8—0: 176 160 502 062 1 643 319 
ober auf den Kopf 4,2 M. 10,5 M. 24,4 M. 
Diese Tabelle zeigt zunächst, daß die Reichseinnahmen im Gegensatz zu denen der mei- 
sten Einzelstaaten fast ganz auf Steuern beruhen. Sie lehrt ferner, wie die überkommenen 
Steuerquellen zu immer größerer Ergiebigkeit gebracht, und wie viele neue Steuern 
hinzugenommen werden mußten, um dem wachsenden Bedarf zu genügen. Die Zunahme 
der Zölle und Abgaben von 1872 bis 1913 betrug mehr als das Neunfache, von 1888 bis 
1913 mehr als das Dreifache. Dazu kommen noch die von den Bundesstaaten tatsächlich 
geleisteten Matrikularbeiträge, die 1872: 94, 1913: 53,7 Millionen betrugen, während 
man 1888 ohne sie auskam. 
Im einzelnen ist folgendes zu bemerken: 
Die sogenannten Erwerbseinkünfte sind im Reiche ohne 
größere Bedeutung. In dieser Beziehung war die Welt 
schon vergeben, als das Reich gegründet wurde. Domänen, Forsten, Bergwerke waren 
im festen Besitz der Einzelstaaten; von den neuzeitlichen Erwerbseinkünften konnten 
nur drei ernsthaft in Frage kommen, die Posten, die Eisenbahnen und die Zentralbanken. 
Von diesen ist nur das Post- und Telegraphenwesen, mit Ausnahme der Reservate 
von Bayern und Württemberg, in die Hände des Reiches gelangt. Infolge des wirt- 
schaftlichen Aufschwunges und der Zunahme der allgemeinen Bildung haben zwar die 
1) Mit Übergangsabgabe. 
Die Erwerbseinkünfte. 
  
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