Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

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geliefert würde, und ist deshalb auch die bestimmte Aussicht, dass diese 
Nachlieferung wirklich erfolgen, und hiedurch das entschieden werthvollste 
literarische Erzeugniss von Göriz der Wissenschaft werde gesichert werden, 
ungemein tröstlich und erfreulich. 
Eine weitere, die lehramtliche und schriftstellerische noch ergänzende 
allgemeine Wirksamkeit, wie sie von Göriz zu Hohenheim in besonders 
ausgedehntem Maasse noch ausgieng, konnte von ihm in Tübingen in gleicher 
Weise und Ausdehnung nicht mehr geäussert werden. Eines Theils war ihm 
hier, zufolge der an der Hochschule, einer land- und forstwirthschaftlichen 
Anstalt gegenüber, mehr zurücktretenden Bedeutung seines Lehrfaches für 
die Studierenden, und der in Vergleichung mit den Zöglingen einer solchen 
Specialschule, besonders der zu Hohenheim, wesentlich verschiedenen Stellung 
jener zu den Lehrern, eine ähnliche Einwirkung auf seine Zuhörer nicht 
möglich; anderntheils aber war ihm ein ähnlicher, mannigfacher, reger und 
in stetem Wechsel sich erneuernder Verkehr mit Männern vom Fach nicht 
mehr vergönnt, und beides hat er wohl bei seinem lebendigen Sinne für 
gegenseitige Mittheilung oft schmerzlich vermisst. Nur die Betheiligung an 
vaterländischen und auswärtigen Vereinen und Versammlungen für landwirth- 
schaftliche Zwecke im weitesten Sinne, und die hier sich darbietende Ge- 
legenheit zum Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen blieb ihm, wie 
früher, und diese wurde denn auch von ihm nicht allein für sich nach 
Kräften benützt, sondern auch noch durch ziemlich regelmässige, häufig 
daran sich anschliessende Verwendung der Ferien zu landwirthschaftlichen 
Reisen, welche ihn im Laufe von einigen Jahren nach Oestreich, Tirol, Mähren, 
der Lombardei, und Ungarn führten, und theilweise wenigstens durch unmit- 
telbare Anschauung mit der dortigen Landwirthschaft bekannt machten, be- 
$rächtlich erweitert, 
Uebrigens eröffnete sich ihm in der eben bemerkten Richtung wirklich 
auch noch ein neues Feld wohlthätiger Wirksamkeit durch die Uebernahme 
der Vorstandschaft bei dem landwirthschaftlichen Bezirksvereine zu Tübingen, 
dessen Thätigkeit unter seiner Leitung durch eifrige und sachgemässe An- 
wendung aller ihm zu Gebot stehenden Mittel, als mündlicher Verhandlungen, 
der Verbreitung guter Schriften, besonderer Veröffentlichung landwirthschaft- 
licher Angelegenheiten, Preise u. s. w. nach allen in seinem Bereiche lie- 
genden Richtungen, wie namentlich zu Gunsten der Einführung und richtigen. 
Behandlung zweckmässiger und vortheilhafter Culturmittel, insbesondere 
Geräthe, Culturgegenstände, und Culturarten im Gebiete der Pflanzenproduktion, 
sowie einer nachhaltigen Verbesserung der Hauptzweige der Viehzucht, sich 
mehr und mehr verstärkte und erweiterte 1), und durch eine zunehmende, dem 
anfänglichen Bestande gegenüber, endlich beinahe aufs Doppelte gestiegene 
Zahl von Mitgliedern immer lebhafter unterstützt und anerkannt wurde. 
4) Umfassende Belege hievon lieferte schon der von Göriz als Vorstand des Tübinger 
landwirthschaftl. Bezirksvereines im December 1850 veröffentlichte Rechenschaftsbericht 
über die drei Jahre 1847—1850.
	        
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