auf Dr. C. W. F. Göris. 261
So entwickelte Göriz auch in seiner Stellung als Universitätslehrer eine
vielfach wohlthätige Wirksamkeit, die einen um so günstigeren Eindruck
machen musste, als sie jederzeit mit einem ebenso freundlichen, milden und
anspruchslosen, als biederen, geraden und ehrenhaften Benehmen im Privat-,
wie im amtlichen Verkehr gepaart war.
Diese mannigfachen tüchtigen Leistungen von Göriz in der zuletzt ge-
schilderten, wie in den frühern Perioden seines Lebens und Wirkens fanden
denn aber auch nicht allein in näheren, sondern auch in entfernteren Kreisen
entsprechende Anerkennung, besonders durch zahlreiche Ehrenbezeugungen,
die ihm wissenschaftliche Vereine mittelst der Uebertragung ihrer Mitglied-
schaft erwiesen. Er wurde demzufolge im Jahr 1828 ordentliches Mitglied
des landwirthschaftlichen Vereins des Grossherzogthums Baden in Carlsruhe,
und Ehrenmitglied der sächsischen Weinbaugesellschaft in Dresden, im Jahr
1830 korrespondirendes Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins in Würt-
temberg zu Stuttgart, im Jahr 1840 korrespondirendes Mitglied des württ.
Vereins für Vaterlandskunde in Stuttgart, im Jahr 1841 korrespondirendes
Mitglied des kurfürstlich-hessischen landwirthschaftlichen Vereins in Cassel,
und der k.k. landwirthschaftlichen Gesellschaft in der Neumark zu Grätz, im
Jahr 1842 korrespondirendes Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins für
das Königreich Ungarn in Pesth, im Jahr 1843 korrespondirendes Mitglied
der k. k. landwirthschaftlichen Gesellschaft von Tirol und Vorarlberg in
Innspruck, im Jahr 1844 Ehrenmitglied des Vereins westpreussischer Land-
wirthe in Marienwerder, im Jahr 1845 Ehrenmitglied des thierärztlichen
Vereines für Württemberg und die angränzenden Staaten in Stultgart, im
Jahr 1846 korrespondirendes Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins im
Königreich Baiern zu München, und der k. k. mährisch-schlesischen Gesell-
schaft des Ackerbaus, der Natur- und Landeskunde in Brünn. Auch kam
er im Jahr 1850 dem Vernehmen nach in Leipzig, neben Schober zu Tharand
und Segnitz zu Eldena, in Vorschlag zu der durch den Tod von Pohl er-
ledigten Professur der Oekonomie !),
Im Hinblick auf all’ dieses, und was man von einer so tüchtigen Kraft
für eine weitere Zukunft noch sich versprechen durfte, mussten die manchen
bedenklichen Zeichen eines gestörten Gesundheitszustandes, krampfhafte
Lungenleiden, an denen Göriz seit vielen Jahren zeitweise litt, die aber
in neuerer Zeit häufiger sich einstellten, doppelt ernste Besorgnisse erregen,
und leider waren diese nur zu begründet.
Er selbst scheint im Stillen seit einiger Zeit solche Besorgnisse gehegt
zu haben. Eine genauere Aufzeichnung der eigenen Wahrnehmungen über
sein körperliches Befinden, eine Erklärung, die er an seinem letzten Ge-
buristage in den seit vielen Jahren über seine Lebensverhältnisse geführten
Notizen niederlegte, und die seinen neuesten inneren Seelenzustand ebenso
treu als rührend vor Augen stellt, zugleich aber von einem gewissen Ab-
—
4) Akademische Monatsschrift von 1850, Juliheft 5. 297.