in Hinblick auf den Anschluss an den Zollverein. 413
ist, dass die hannoverschen Consumenten durch den Eintritt in
den Zollverband einer durchgreifenden Schutzzollvertheuerung
unterworfen würden ?),.
Nach den Preisberechnungen von Junghans („Der Fort-
schritt des Zollvereins“) hat die zollvereinsländische Industrie im
Durchschnitt von 1834 — 43 jährlich ausgeführt: für 19'/, Mill.
Thlr. Leinenwaaren, 13 Mill. Thir. Baumwollenwaaren, 22°, Mill.
Thlr. Wollenwaaren, 11?/; Mill. Thlr. Seidenwaaren, 3°/, Mill. Thlr.
Eisenwaaren und 9'/, Mill. Thlr. Kurzewaaren, 2'/, Mill. Thlr.
Türkischrothgarn u. s. w., 1°/; Mill. Thlr. Thonwaaren, 19,0 Mill.
Thlr. Glaswaaren, 1/0 Mill. Thir. Metallfabrikate aus Blei, Kupfer,
Zink u. s. w., 1'/; Mill. Thlr. Tabaksfabrikate, ausserdem in ge-
ringeren Beträgen: Papier und Pappwaaren, Strohwaaren, Wachs-
leinen u.s. w. Wichtig ist auch die Lederausfuhr. Da Jung-
hans dieselbe von Häuten und Fellen nicht getrennt angiebt,
so wollen wir nach Dieterici anführen, dass, während der
Zollverein eine Mehreinfuhr von Häuten und Fellen (über die
Ausfuhr) von circa 181,000 Centner nöthig hat, die Mehrausfuhr
an Leder und Lederwaaren (über die Einfuhr) 2,122,000 Thlr.
beträgt (durchschnittlich von 1846—48). Die Ausfuhr von Brannt-
wein beträgt bei niedrigen Kartoffelpreisen 170,000 — 200,000
Centner und mehr.
In Betreff der unzähligen einzelnen Waaren-Arlikel, welche
durch diese, hier nur summarisch zusammengefasste Ausfuhr von
zollvereinsländischen Fabrikaten repräsentirt werden, kann doch
wohl von einer Schutzzollvertheuerung oder von einer „Steuer
des Publikums, welche die Fabrikanten in die Tasche stecken“,
nicht mehr die Rede sein ?).
1) Vergl. auch Soetbeer’s Werk über Hamburgs Handel. Hamburg
1840. p. 122. Hamburg hat sich um die zollvereinsländische Industrie durch
Eröffnung neuer Absatzwege nicht geringe Verdienste erworben.
2) In Norddeutschland scheint man den Fabrikanten des Zollvereins auch
nicht den bescheidensten Capital- und Unternehmergewinn zu gönnen. Wird
im Handel von Einzelnen grosser Reichthum erworben, von Vielen ein
mässiger Wohlstand, so wird dies als selbstverständlich angesehen; ist aber
dasselbe im Kreise der Industrie der Fall, so soll dies immer ein auf Kosten
des Publikums erzwungener monopolistischer Gewinn sein, trotz einer Con-