in Brüssel, :659
collegium zuzuweisen, hat man unausgeführt wieder aufgegeben und das
Bureau hat als statistisch - topographisches seine alte Gestalt behalten. Ins-
besondere ist es fortwährend unter des Staatsministers v. Herdegen Leitung
dem Ministerium der Finanzen, statt demjenigen des Innern zugetheilt,. Der
arbeitenden Kräfte sind es noch immer wenige, dem frübern Kanzleiassi-
stenten, jetzt Assessor Dr. Sick steht ein ‚zugetheilter Trigonometer zur
Seite; ausserdem hat er, da der Revisionsgehülfe abgeschafft ist,. nur zeit-
weise Unterstützung bei den administrativstatistischen Arbeiten, welche sein
Hauptgeschäft bilden. Bei den Öberamtsbeschreibungen thätig sind ausser
dem einen, seit einem Jabre zum Mitglied des Bureaus vorgerückten To-
pographen Paulus drei dem Bureau zugetheilte Beamte aus den Departements
des Kirchen- und Schulwesens und der Finanzen, fünf weitere Beamte die-
ser Departements sind mehr als Ehrenmitglieder zu betrachten. Für die
beinahe vollendeten Kartenarbeiten sind wie früher noch ein weiterer To-
pograph und zwei Lithographen vorhanden. Endlich ein Kanzlist. Der
Verein für Vaterlandskunde ist in seinem Schlummer ungestört geblieben.
Allein in die Leistungen des Bureaus ist ein wacheres Leben gekommen. Es
ist nicht blos der topographische Atlas im Maasstab von */50,0oo nunmehr
in 55 Blättern nebst Titelblatt, und die Mittnachtische Generalkarte von
Württemberg in 4 Blättern, im Maasstabe von !/aoo,ooo, unter Revision der
drei älteren Blätter, mit dem vierten vollendet; auch die Oberamtsbeschrei-
bungen sind seit Hr. v. Herdegen dieLeitung des Bureaus übernommen, na-
mentlich in Folge der Thätigkeit des Hrn. Paulus, viel rascher, als früher einan-
der gefolgt; in drei Jahren sind deren 7 erschienen !), so dass ihre Zahl sich
jetzt. auf 32 beläuft; 4 weitere liegen beinahe fertig auf dem Bureau; endlich
haben die württembergischen Jahrbücher mehrere neue statistische Arbeiten des
Dr. Sick gebracht, welche nicht blos eine Ausbreitung der Thätigkeit des
Bureaus über neue Gebiete anzeigen, sondern. namentlich auch in der Art
ihrer Behandlung den gesteigerten Anforderungen der Gegenwart auf sehr
anerkennenswerthe Weise Rechnung tragen. Wir meinen die Statistik der
Zahl, der Ursachen und Folgen der Brandfälle in dem Jahrzehent 1841—50;
die Untersuchung der Benützung und Zerstückelung des Grundes und Bo-
dens; die Statistik des Ackerbaus und der Obstzucht im Jahr 18522). Alle
diese Verhältnisse sind durch illuminirte Karten in schlagendes Licht gerückt 5),
Auch bei früher schon regelmässig behandelten Gegenständen, wie der Auf-
nn —
1) 26. Waiblingen 1850; 27. Böblingen 1850; 28. Stuttgart Amt 1851; 29. Schorndorf
1851; 30. Leonberg 1852; 31. Gaildorf 1852; 32. Besigheim 1853.
2) Die-genannten Arbeiten, mit Ausnahme derjenigen über die Brandfälle sind ausser in
den württ. Jb. v. 1851 u, 1852 auch besonders abgedruckt unter demTitel: PaulSick , Bei-
träge zur Statistik der Landwirthschaft des Kgrs. Württemberg. Mit 30 Tab. u. 6 Ueber-
sichtskarten. 225 S. Stuttzart 1853. 8.
3) Von den Karten sind bis jelzt nur 6, über einige der wichtigsten allgemeinen Ver-
hältnisse der Landwirthschaft in verkleinertem Maasstabe- und in Farbendiuck (in den
Beiträgen u. s. w.) erschienen ; dem Congress in Brüssel hat Dr. Sick gegen 100 derselben
vorgelegt.