Full text: Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft. Neunter Band. Jahrgang 1853. (9)

in Brüssel. 667 
Was endlich Belgien selbst betrifft, so bildet bekanntlich die Haupt- 
quelle über seine statistischen Einrichtungen und Publicationen das Bulletin 
de la Commission centrale de Statistique, dessen fünfter Band im Druck be- 
griffen ist. Vgl. auch diese Zeitschrift II (1846), 741; IV (1847), 381; 
IX, 280 1).] 
II. 
Nach solchen Mittheilungen am ersten Tage folgten die Debatten und 
Beschlüsse der drei folgenden. Es wird den Ueberblick erleichtern, wenn 
wir bei ihrer Darstellung nicht die Reihenfolge der Fragen, in der sie an 
den verschiedenen Tagen erst in den Sectionen oder schliesslich in der 
Generalversammlung wirklich verhandelt wurden zu Grunde legen, sondern 
die behandelten Gegenstände in der Ordnung berühren, welche sie im Pro- 
gramm einnehmen. Was die Debatten in den Sectionen betrifft, so würden 
wir sie schon aus dem Grunde nicht zusammenhängend darstellen können, 
weil die Gleichzeitigkeit der Sectionssitzungen es unmöglich machte, den 
Verhandlungen in einer Section zu folgen, ohne sich von denjenigen in 
den beiden übrigen auszuschliessen ; so dass man bloss die Wahl hatte, ent- 
weder in mehreren Sectionen nur einzelnen Debatten, oder in einer einzelnen 
allen Verhandlungen zu folgen, Wir haben das letzte vorgezogen und 
können daher als Mitglied der dritten Section’ über das in der ersten und 
zweiten Verhandelte nur nach den in der allgemeinen Sitzung darüber er- 
statteten Berichten und einzelnem Privatmittheilungen Auskunft geben. Allein 
selbst, wenn wir von den Verhandlungen in allen Sectionen eben so genaue 
Kunde hätten, wie von denjenigen der dritten, würden wir es nicht für 
passend halten, die Debatten in den Vordergrund zu rücken; und auch 
bei den kürzeren Verhandlungen der allgemeinen Sitzungen erscheint uns 
diess nicht als angemessen. Allerdings ist die Kenntniss der Motive besonders 
nützlich bei einem Congresse, der keine zwingende Gewalt hat, dessen Ent- 
scheidungen vielmehr nur in dem Grade in Kraft treten werden, als sie auf 
guten Gründen ruhen, welche sich bei der Mehrheit geltend gemacht 
haben und durch die Auctorität derselben eine Verstärkung in der öffent- 
lichen Meinung erhalten können. Allein wo diese Motive nicht selbst zum 
Gegenstande des Beschlusses gemacht werden, wird es immer schwierig und 
unsicher bleiben, zu entscheiden, inwiefern das von Einzelnen Ausge- 
sprochene dem Beschlusse der Mehrheit wirklich zu Grunde liege, und so 
  
4) Wir wollen zum Schlusse hier nicht unerwähnt Jassen, dass dem. grossen Publikum, 
welches unmöglich sich alle die erwähnten offhiciellen Veröffentlichungen verschaffen, oder 
wenn es diess auch vermöchte, sie bewältigen kann, die Thätigkeit entgegenkommt, mit 
welcher Dr. O. Hübner in Berlin sein stutistisches Centralarchiv zu vervollständigen und 
einen Theil des Inhalts desselben durch seine wöchentlich erscheinenden Nachrichten aus 
dem Gebiete der Staats- und Volkswirthschalt rasch auf weitere Kreise zu übertragen 
bemüht ist. Auch ist soeben der 2. Jahrgang seines Jahrbuchs für Volkswirthschaft und 
Statistik (VI, 558 $. Leipzig 1654. 8.) welches ähnliche Zwecke verfolgt, erschienen.
	        
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