geszug durch Galizien und das südliche Polen im Sommer
1915 teil. Es überschritt am 26. August den Bug bei
Brest-Litowsk nach siegreichen Kämpfen, bestand auch am
9. und 10. September beim weiteren Vormarsch siegreiche
Gefechte an der Jassiolda und bei Woika und bezog endlich
Anfang Oktober 1915 die Abwehrstellung am Wygonows--
koje-See.
Landwehr-Infanterieregiment 133
Es traf am 10. August 1914 mobil in Posen ein und
gehörte zur Hauptreserve der Festung unter Generalmajor
Graf Bredow. Am 14. August rückte es nach Kalisch
vor und wurde am 6. September mit der Hauptreserve
von Posen nach Königsberg mit der Bahn überführt. Im
Oktober nahm es an dem polnischen Feldzuge Hindenburgs
teil, und bestand am 10., 11., 13. und 26. Oktober Gefechte
bei Grojek, Mlochow, Koworow und Prussy. Im Sommer
1915 nahm es im Verbande des Landwehrkorps an der
großen Sommeroffensive des Jahres 1915 teil.
Das IV. Bataillon Landwehr-Infanterieregiment 133
wurde am 18. Mai lals in Posen neu aufgestellt, hatte
aber mit dem Landwehr-Infanterieregiment 133 keinerlei
Verbindung. Es wurde bei der Armeegruppe Lauenstein zu-
nächst als Grenzschutz in Kurland verwandt. Dann war es
bei der Niemen-Armee, gehörte als Detachement v. Schimpff
zum Gouvernement Libau, dann tauchte es im August bei
der Gruppe Mitau und bei der Brigade Hohmeyer auf.
Näheres enthält der Abschnitt „Der Feldzug in Kurland
l9015“. Im September 1015 gehörte das Regiment zum
Abschnitt Friedrichstadt und war dann weiter bei der Gruppe
Mitau an der Düna tälig.
Nach hartnäckigen Kämpfen in dem Bergland der Lysa-
Gora im Juni lals folgte das Regiment im Verband der
23. Landwehrbrigade (3. Landwehrdivision) dem weichenden
Feind bis zur Weichsel. Dabei bestand es vom 15. bis
21. Juli schwere Gefechte im Naume von Sienno.
30. Juli überschritt es 30 Kilometer unterhalb von Iwan-
gorod die Weichsel und drängte in wochenlangen Kämpfen
die Russen bis zum Bug zurück, der am 18. August über-
schritten wurde.
Unter starken Verlusten, unter den Verwundeten befanden
sich der Regimentskommandeur, General Hummitzsch, und
2 Bataillonsführer, warf das tapfere Regiment schließlich
die Russen in den Bielowiescher Urwald, nachdem es zwei
Tage zuvor, am 22. August, beim Durchbruch der feindlichen
Stellung 600 Gefangene bei Chlewisze gemacht hatte. —
Von Herbst ab hielt das Regiment im Verband der
Division Bredow (Armeegruppe Woyrsch) seine Abwehr-
stellung östlich vom Bielowiescher Urwald, wo es im Februar
1916 der König besuchte.
kandwehr Ersabregiment 5
entstanden aus den Landwehr-Brigadeersaßtbataill 47
(Döbeln) und 48 (Leipzig), allmählich ausgcbaut zu der
Brigade Zenker (Landwehr-Ersatzregimenter 8 und 9,
schließlich 177. Infanteriebrigade mit den Infanterie-
regimentern 353 und 354
Zunächst (Mitte September 1914) traten die Landwehr-
Ersatzbataillone 47 und 48 zu dem Landwehr= Ersatzregi-
ment Nr. unter General v. Zenker in Leipzig zusammen.
Das NRegiment wurde Mitte Oktober über Breslau und
Czenstochau nach Skiernewice befördert, wo es am 16. Ok-
tober eintraf. Es rückte dann bis Lowicz vor und nahm in
der Folgezeit an dem Rückzuge bis über die Warta teil.
erührte dabei am 24. Oktober Lodz und trat dort
en Heereoteil des Generals v. Liebert. Es erreichte über
Lask die deutsche Grenze bei Wilhelmsbrück am S. November
und trat nunmehr zu der Diovision Menges über, Ersatzbri-
Am-
180
gade l Schmiedecke (Landwehr-Ersatzregimenter 4 und §).
Das Landwehr-Ersatzregiment s unter Oberstleutnant Haas-
mann bildeten die preußischen Landwehr-Ersatzbataillone 10
und 11 und die sächsischen Landwehr-Ersatzbataillone 47
und 43.
Am 17. November wurde der Vormarsch auf tiefsandigen,
schlechten Wegen in Richtung auf Sieradz angetreten. Schon
in den ersten Tagen wurden einzelne versprengte Nussen
gefangengenommen. Am 20. November stellten die Land-
wehrleute eine Brücke über die Warta her und traten
am 22. November, an einem Sonntag, bei Zdunska Wola
zum erstenmal ins Gefecht. In fortwährender Berührung
mit dem Gegner wurde Sonntag den 6. Dezember Pabianice
erreicht, das tags zuvor durch Grenadierregimenter 2 und
9 erstürmt worden war. Bis Ende 1914 hielt dann das
Regiment die Wacht an der Pilica.
Der General v. Zenker erhielt Mitte November, als bei
Aufstellung der Korps Brelau und Posen mehrere Bri-
gaden neugeschaffen wurden, eine verstärkte Abteilung,
welche zunächst alo Detachement, später als Brigade und
Gruppe v. Zenker Erwähnung findet, deren Stärke und
Zusammensetzung fortgesetztem Wechsel unterworfen blieb,
je nach den Aufgaben, welche der Gruppe v. Zenker zu-
gewiesen wurden.
An sächsischen Truppen finden wir bei der Brigade Zen-
ker im November das Ersatzbataillon Infanterieregiments 104.
und das Landsturmbataillon Pirna. Im Dezember findet
sich das Ersatzbataillon Reserve-Infanterieregiments 102 in
dieser Brigade, zusammen mit mehreren preußischen Batail-
lonen, Batterien und einer österreichischen Ulanenschwadron.
Seit Weihnachten 1914 war auch das Landwehr-Ersatzbatail=
lon 47 wieder bei der Brigade v. Zenker (III. Landwehr-
Ersatzregiment 3). Während der schweren Märzkämpfe 1913
(Schlacht von Stolniki) wechselten die Truppen im Bri-
gadeverband v. Zenker besonders häufig. Nachher bildeten
die Ersatzregimenter 8 und 9 den Kern der Brigade. Sie
wurde am 20. Juli lols nach einer ruhigen Zeit in der
Stellung an der Rawka—Bzura von Tomaszow nach dem
Naume von Kowno mit der Bahn überführt und trat da-
selbst zum XXXNX. Reservekorps.
Vom 24. Juli bis 20. August 1915 nahm die Brigade
an den Stellungskämpfen an der Jeßja teil und focht vom
21. August bis 8. September als Gruppe v. Zenker im
Verbande des verstärkten XXI. Armeekorps in der Niemen=
schlacht. Sie überschritt am 24. August den Niemen und
drang bis zum 3. September bis Orany, an der Bahn
Grodno—Wilna, vor und setzte bis 11. September den
Marsch nordwärts bio zum Olanysee fort. Dann nahm
sie an der Schlacht bei Wilna und an den Verfolgungs-
kämpfen bis zur Linie Smorgon—Narotsch vom 9. Sep-
tember bis 4. Oktober hervorragenden Anteil. Sie focht
im Verbande des verstärkten I. Armeekorps, machte am
16. einen Vorstoß gegen Niememzyn und zwischen 20.
und 24. September gegen Soly und Smorgon. Dort focht
sie bis zum 2. Oktober, stieß dann zum Heereskavallerie=
korps 6, baute die Stellung am Tweretsch bis 17. Ok-
tober aus und kehrte dann zur 88. Infanteriedivision zurück.
Bereits am 2. August lols hatte die Brigade v. Zen-
ker den Namen 177. Infanteriebrigade erhalten, Ersatz-
regiment 8 die Bezeichnung Infanterieregiment 383, Er-
satzregiment 9 die Bezeichnung Infanterieregiment 384.
Die Brigade hielt bis zum Jahresabschluß die ausge-
dehnte Gateny-Stellung in Breite von fast 4000 Metern,
nur stellenweise durch Seen oder Sümpfe unterbrochen-
Das feindliche Artilleriefeuer verursachte fortgesetzt Ver-
luste. Vor Weihnachten trat Tauwetter ein und verlangte
alle Kräfte zur Entwässerung der Gräben. Dann zwang
das Zufrieren des Dryswjatysees zu kleineren Stellungs-
veränderungen. Bis Jahresschluß 1915 traten beine wei-
teren Veränderungen ein. —