Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

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Stellung des XII. Armeekorps (linker Flügel) von Cormiecy bis Höhe 108. Bild ! 
(Vergl. auch die Bilder Seite 198—200) 
masse. Nur ein **rs— beherrschte Führer und Schützen: 
Durch kommen sie nicht! 
Blitzartig jagten sich nun die Ereignisse. Meist stockte 
die erste französische Sturmwelle schon an dem ungenügend 
zerstörten deutschen Drahtnetz. Zur furchtbaren Über- 
raschung der Anstürmenden schlug mächtiges Feuer der tot- 
geglaubten Grabenverteidiger in ihre dichten Reihen. Neue 
Wellen stürzten über die Leichen der Gefallenen. Die deut- 
schen Maschinengewehre, aus der Versenkung empor- 
geschnellt, häuften Berge feindlicher Leichen. Wirkungs- 
los verhallte der Zuruf der französischen Offiziere. Nur 
dort, wo das feindliche Artilleriefeuer jedes Leben er- 
tötet hatte, war der Weg den Franzosen frei. Uber Trümmer 
von Pfählen und Drahthindernissen und über die tiefen 
Trichter der französischen Granaten drangen die Angreifer 
vorwärts, bis auch sie vor der zweiten Stellung zu- 
sammenbrachen oder vor dem sofort einsetzenden deutschen 
Gegenstoß zurückfluteten. Vergebens hatten sie auf die 
hinteren Stoßwellen gerechnet. Diese waren längst unter 
dem schlagartig einsetzenden deutschen Artilleriefeuer zu- 
  
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sammengebrochen. Ihre Trümmer bargen sich in den fran- 
zösischen Ausgangsgräben. Kein Kommando, keine Drohung 
brachte sie mehr vorwärts. Die ganze französische Angriffs- 
maschine war gleich anfangs ins Stocken geraten. Strafend 
schlug von rückwärts französisches Artilleriefeuer in die 
säumigen Stürmer, grauenhaft wirkte gleichzeitig das 
deutsche Sperrfeuer. In kürzester Zeit war der erste An- 
sturm zusammengebrochen. Mehr als ein Viertel der tapfer- 
sten Soldaten Frankreichs blutete auf dem Angriffsfeld. 
Nicht das 75stündige französische Trommelfeuer, sondern 
die eiserne Widerstandskraft des deutschen Grabenkämpfers 
hatte gesiegt. Die zweifellos geniale Anlage und die un- 
bestreitbar großzügige Durchführung des Joffreschen Durch- 
bruchs hatten versagt. 
Nur an einigen wenigen Stellen der deutschen Front 
hatte die Gunst des stark anhebenden Südwindes die gif- 
tigen Gase der französischen Geschosse, alles ertötend, über 
die deutschen Stellungen getrieben. Dort waren die fran- 
zösischen Sturmkolonnen teilweise bis über die zweite 
deutsche Stellung hinaus vorgedrungen. Aus der fran- 
Stellung des Xll. Armeekorpe (linker Flügel) von Cormiey bis Höhe 108. Bild 3
	        
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