Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

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Stellung des XII. Armeekorps (linker Flügel) von Cormiey bis Höhe 108. Bild 2 
zösischen Hauptreserve wurde sofort Regiment auf Regi- 
ment dorthin nachgeschoben, um in tiefgegliederter Masse 
den Durchbruch zu vollenden. Aber als die Dunkelheit 
des 25. September abende hereinbrach, waren auch diese 
Massen in kleine Kampfgruppen zerfetzt. Nur Trümmer 
versuchten sich führerlos und kampfesmüde vor der schnell- 
gebildeten letzten deutschen Stellung einzugraben. Nach 
furchtbarer Erschöpfung erlosch in der Nacht zum 26. 
der Kampf. Die Verheißung Joffres vom völligen feind- 
lichen Zusammenbruch war unerfüllt geblieben. So manche 
französische Division war völlig zusammengeschossen, viele 
Divisionen mußten zurückgezogen und durch andere er- 
setzt werden. Darüber verging der Vormittag des 26. Sep- 
tember. An dessen Nachmittag versuchten nur einige be- 
sonders wagemutige französische Divisionsführer den An- 
griff fortzusetzen. Der Abend dieses Tages sah wiederum 
auf der ganzen Front nur Mißerfolge der Franzosen, 
deren neue Opfer weithin das Angriffefeld bedeckten. 
Der Regen, der seit den Mittagsstunden des 25. Sep- 
tember eingesetzt hatte und das ganze Gelände in Sumpf 
verwandelte, machte das Vorziehen der französischen schwe- 
ren Batterien zunächst unmöglich. Der größte Teil der- 
selben schied für den am 27. September fortgesetzten 
Angriff völlig aus. Aber die französische Feldartillerie 
arbeitete mit ihrer großen Uberzahl unausgesetzt bis zum 
Mittag des 27. September weiter. Um diese Zeit steigerte 
sich ihre Tätigkeit zu neuem, unerhörtem Trommelfeuer. 
Um § Uhr nachmittag setzte ein neuer allgemeiner fran- 
zösischer Infanterieangriff ein. Aber nur an wenigen Punk- 
ten der Front gelangte er zur vollständigen Durchführung. 
Wohl erscholl aus den dichtgefüllten französischen Sturm- 
gräben das „Alles vorwärts“ der Offiziere, aber unter 
dem sofort niederprasselnden Massenfeuer der deutschen 
Batterien versagte der größte Teil der französischen In- 
fanterie völlig. Nur einzelne Haufen stürzten in verzweifel- 
tem Anrennen gegen die deutschen Gräben vor. Ihre 
Leichen häuften sich schnell zu Bergen. Hellblaue leblose 
Körper bedeckten wiederum das Angriffsfeld. Die Ver- 
kennung der deutschen Widerstandskraft führte wiederum 
zum völligen Scheitern dieses zweiten französischen Sturm- 
  
  
  
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Stellung des XII. Armeekorpe (linker Flügel) von Cormicy bis Höhe 108. Vild 4
	        
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