Full text: Bundes-Gesetzblatt des Norddeutschen Bundes. 1869. (3)

                                                     Artikel 721. 
Bei Ermittelung des Beitrags kommt in Ansatz: 
1) für die Güter, welche unversehrt sind, der Marktpreis oder der durch 
      Sachverständige zu ermittelnde Preis (Artikel 713.), welchen dieselben 
      am Ende der Reise bei Beginn und am Orte der Löschung des Schiffs, 
     oder, wenn die Reise durch Verlust des Schiffs endet (Artikel 716.), zur 
     Zeit und am Orte der Bergung haben, nach Abzug der Fracht, Zölle 
     und sonstigen Unkosten; 
2) für die Güter, welche während der Reise verdorben sind oder eine zur 
      großen Haverei nicht gehörige Beschädigung erlitten haben, der durch 
      Sachverständige zu ermittelnde Verkaufswerth (Artikel 714.), welchen 
       die Güter im beschädigten Zustande zu der unter Ziffer 1. erwähnten 
        Zeit und an dem dort bezeichneten Orte haben, nach Abzug der Fracht, 
       Zölle und sonstigen Unkosten; 
3) für die Güter, welche aufgeopfert worden sind, der Betrag, welcher nach 
      Artikel 713. für dieselben als große Haverei in Rechnung kommt; 
4) für die Güter, welche eine zur großen Haverei gehörige Beschädigung 
       erlitten haben, der nach der Bestimmung unter Ziffer 2. zu ermittelnde 
       Werth, welchen die Güter im beschädigten Zustande haben, und der 
      Werthsunterschied, welcher nach Artikel 714. für die Beschädigung als 
      große Haverei in Rechnung kommt. 
                                                       Artikel 722. 
        Sind Güter geworfen, so haben dieselben zu der gleichzeitigen oder einer 
späteren großen Haverei im Falle ihrer Bergung nur dann beizutragen, wenn 
der Eigenthümer eine Vergütung verlangt. 
                                                   Artikel 723. 
                   Die Frachtgelder tragen bei mit zwei Drittel: 
1) des Bruttobetrages, welcher verdient ist; 
2) des Betrages, welcher nach Artikel 717. als große Haverei in Rechnung 
kommt. 
            Den Landesgesetzen bleibt vorbehalten, die auf zwei Drittel bestimmte 
Quote bis auf die Hälfte zu ermäßigen. 
                   Ueberfahrtsgelder tragen bei mit dem Betrage, welcher im Falle des 
Verlustes des Schiffs eingebüßt wäre (Artikel 671.) nach Abzug der Unkosten, 
welche alsdann erspart sein würden. 
                                                   Artikel 724. 
           Haftet auf einem beitragspflichtigen Gegenstand eine, in einem späteren 
Nothfalle sich gründende Forderung, so trägt der Gegenstand nur mit seinem 
Werthe nach Abzug dieser Forderung bei. 
                                                                                                                                                      Art.
	        
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