250 Anlage 9. Das Wahlgesetz und seine Ergänzungen.
für den Reichstag nebst den dazu erlassenen Ausführungsgesetzen,
Verordnungen und Reglements ihre Gültigkeit. -
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unters rif und
beigedrucktem Bundes-Insiegel. chrift
Gegeben Schloß Babelsberg, den 31. Mai 1869.
(LI. S.) Wilhelm
Gr. v. Bismarck-Schönhausen.
II. Die Verfassungsverträge.
Die zwischen dem Norddeutschen Bunde, Baden und
Hessen vereinbarte Verfassung des Deutschen Bundes Artikel 80
(Bundesgesetzblatt 1870 S. 647, s. oben S. 167) erklärt zum
Gesetze des Deutschen Bundes: „13) das Wahlgesetz für den Reichs-
tag des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai 1869.“ Es sollte
vom 1. Januar 1871 Gesetzeskraft für Baden und Hessen erhalten.
Dem trat Württemberg im Berliner Vertrag vom 25. No-
vember 1870 bei. S. oben S. 175. Art. 20 der Verfassung
bestimmt, in Baden seien 14, in Hessen 6 Abgeordnete zu wählen
(Bundesgesetzblatt S. 633); der Württembergische Vertrag Art. 2
N. 2 bestimmt, in Württemberg seien 17 Abgeordnete zu wählen
(vas. S. 655; oben S. 175.)
In dem Verfassungsvertrag mit Bayern sollte das Wahlgesetz in
Art. 79 N. 13 seine Stelle finden (s. die Citate in dem Vertrage II.
S. 10 oben S. 191 und III. §. 8 oben S. 201. 202); dort ist es ver-
gessen (s. Bundesgesetzblatt 1871 S.17). Dagegen bestimmt III. §. 8,
das Wahlgesetz solle vom Tage der Wirksamkeit dieser Verfassung auch
in Bayern in Kraft treten (das. S. 21; oben S. 202). II. F. 10
formulirt den Art. 20 und enthält die neue Bestimmung, in Bayern
sollten 48 Abgeordnete gewählt werden. S. oben S. 191.
III. Das Gesetz, betreffend die Verfassung des Deutschen
gr#te geen 16. Werfasfun 1.
Art. 20 normirt die Zahl der in Bayern, Württemberg, Baden
und Südhessen zu wählenden Reichstagsabgeordneten in genauer
Uebereinstimmung mit den Verfassungsverträgen.