48 Zweiter Teil: Organisation des Bundes.
Der Bevölkerungszahl nach nimmt das Deutsche Reich unterden Staaten
Europas die II. Stelle und dem Flächeninhalt nach die III. Stelle ein.
In ersterer Beziehung ist nur Rußland und in letzterer Beziehung
sind: Rußland und Oesterreich-Ungarn größer.
Nach den Ergebnissen der Volkszählung am 1. Dezember 1900
und 1905 haben die einzelnen Bundesstaaten nachbezeichneten Flächen-
inhalt und Bevölkerungsstand:
Fläche in ckm Ortsanwesende Veröslleung
Preußen. 348657,9 34463877 37278820
Bayrerrn 7565869,9 6175153 6512824
Sachsen . 14992,9 4199758 4502350
Württemberg . . . 19518,6 2165765 2300330
Baden 15650810.0 1866584 2009320
Hessen . V7680,8 1120 426 1210104
Mecklenburg-Schwerin 13126,9 607835 624 881
Sachsen-Weimer 34617,1 362018 387892
Mecklenburg-Strelitz 2929,5 102628 103251
Oldenbuncnrsg 6427,4 398 499 438195
Braunschwigg 36722 464251 485 655
Sachsen-Meiningen 2468,3 250683 268859
Sachsen-Altenburg . . 1323,5 194273 206 500
Sachsen-Koburg-Gotha 1977,4 229 567 242292
Anhallt. 2299,4 316027 328007
Szwarzburg Sondershausen 862,1 80678 85 177
Schwarzburg-Rudolstant 940,4 92657 96830
Waldee 11219,0 57913 59135
Reuß ältere Linie 316.,7 68 287 70590
Reuß jüngere Linie 826.7 138993 144 570
Schaumburg-Lipe 340,2 43132 44992
Liprrer 1215, 2 139238 145 610
Lübeckk 297,7 96775 105857
Brezen 256,4 224697 263 426
Hambcng 415,3 768 349 875090
Elsaß-Lothringen (Reichsland) 14 518,1 1717 451 1814 626
somit das ganze Deutsche Reich: 540742,6 56345014 60605183
Die Reichsgrenze wird durch die Grenzen der Bundesstaaten
gegen das Ausland bezeichnet. Bezüglich der Uferstaaten am Meer
gilt der völkerrechtliche Grundsatz, daß das Territorium des betreffenden
Staates auf den Küstensaum des Meeres auf Kanonenschußweite (3 See-
meilen à 1852 m) von der Küste aus, nach dem Wasserstand der Ebbe
gerechnet, sich erstrect. Auch umfaßt das betreffende Staatsgebiet die
sogenannten Haffs= und Flußmündungen, die Meeresbuchten bis zu
10 Seemeilen Oeffnung; bei schiffbaren Flüssen oder bei Grenzflüssen
entscheidet der sogenannte Talweg, d. h. die Fahrtstraße talabwärts,