Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Siebenunddreißigster Jahrgang. 1909. (37)

3. Sell- und Stenerwesen. 
  
Die gemäß § 24 Abs. 2 der Leuchtmittelsteuer- Ausführungsbestimmungen von mir erlassene An- 
weisung zur Prüfung von Beleuchtungsmitteln wird nachstehend bekannt gegeben. 
Berlin, den 11. Oktober 1909. 
Der Reichskanzler. 
In Vertretung: Wermutb. 
Auweirnng 
zur Prüfung von Beleuchtungsmtteln (6§24 der Leuchtmittelsteuer-Ausführungs- 
bestimmungen). 
1 Entnahme von Proben. 
Von den zu prüfenden Lampen sind je 6 Stück dereelben Sorte und desselben Fabrikations. 
postens zu entnehmen und sorgfältig verpackt uen Beachtung üblichen Borsichtsmaßnahmen gegen 
Bruch dr Fäden und der Birnen) an die S n chug er Reichsanstalt Abteilung II, Charlotten- 
burg, Werner Siemensstr. 8—12, einzusenden. 
Der Sendumg sind Mitteilungen über den Stoff, aus dem die Glühfäden nach Angabe des 
Herstellers bestehen, und etwa sonst wichtig erscheinende Bemerkungen beizufügen. 
II. Bestimmung des Wattverbrauchs. 
a) Um den Wattverbrauch von Glühlampen und Brennern zu Nernst= und Quecksilberdampf- 
lampen festzustellen, wird eine Gleichstromquelle durch einen Regulierwiderstand, einen Strommesser 
und die zu messende Lampe in Reihe geschlossen und zugleich ein Spanmmgemesser an die Klemmen 
Gasung) der Lampe, bei Nernst- und Quecksilberdampflampen an die Zuleitungen zum Brenner, 
angeleg 
b) Die Stromquelle muß eine hinreichende Gleichmäßigkeit der Spannung verbürgen. Strom- 
und Spannungsmesser müssen auf ½ vom Hundert genau zu messen gestatten. Der Widerstand des 
Spannungsmessers muß bekannt sein. 
c) Zur Ausführung der Prüfung wird mit Hilfe des Regulierwiderstandes die auf der Lampe 
oder dem Brenner angegebene Spannung am Spannungsmesser eingestellt. Sobald die Angaben an 
den Meßgeräten keine Veränderungen mehr zeigen, werden Strom und Spannurg abgelesen. 
4) Der Wattverbrauch W wird mit Hilfe der Formel W— EJ — 1 R berechnet, worin E 
die eingestellte Spannung, J die abgelesene Stromstärke und R den Widerstand s Stanmungsmessers 
einschließlich seines etwaigen Vorschaltwiderstandes bedeutet. Falls der Widerstand R so groß ist, daß 
die Größe gegen EJ vernachlässigt werden kann, ergibt sich der gesuchte Wattverbrauch unmittelbar 
als das Produkt der Ablesungen am Strom- und Spannungsmesser. 
e) Beispiel: Eine Metallfadenlampe trage die Angaben: 200 V, 25 W, 25 K. Nachdem 
die Spannung an der Lampe mittels des Spannungsmessers, der einschließlich seines Vorschaltwider- 
standes 10 000 Ohm Widerstand haben möge, auf 200 V eingestellt ist, zeige der Strommesser 
0, # Ampere. Alsdann ist der Wotwerbrand: 
— 200. O, i6 — 2002/10 000 
— 30 — 4 
— 26 Watt.
	        
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