Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Herausgegeben im Reichsamt des Innern. Einundvierzigster Jahrgang. 1913. (41)

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4. Ammoniumsulfat 
(schwefelsaures Ammoniak). 
Ammoniumsulfat in reinem Zustand ist ein weißes wasserlösliches Kristallpulver, das technische 
Erzeugnis ist meist schmutziggrau oder gelb. Es verflüchtigt sich beim Erhitzen. Beim Erwärmen mit 
Natronlauge tritt der stechende Geruch des Ammoniakgases auf. Die wässerige Lösung gibt mit 
Bariumnitratlösung einen weißen Niederschlag. 
S. Atznatron. 
Atznatron bildet weiße, gelblich= oder grünlichweiße Stücke, welche beim Anfassen die feuchte 
Haut schlüpfrig machen und die, in kleine Stücke zerlegt, beim Liegen an der Luft zerfließen und 
dabei allmählich in kohlensaures Natrium übergehen. 
6. Bleizucker (Bleiacetat). 
Bleizucker besteht in farblosen, durchscheinenden, an der Luft verwitternden Kristallen oder in 
weißen kristallinischen Massen. Er riecht meist nach Essigsäure und ist in etwas mehr als der doppelten 
Gewichtsmenge Wasser löslich. In seiner wässerigen Lösung wird durch verdünnte Schwefelsäure ein 
weißer, durch wässerige Kaliumjodidlösung ein gelber Niederschlag hervorgerufen. 
Bleizucker ist giftig! 
7. Darmlake (Darmpökel). 
Darmlake ist die von eingesalzenen Därmen abfließende übelriechende Salzlake. Zur Prüfung 
auf Brauchbarkeit wird 1 kg Salz mit 60 cem der zur Vergällung bestimmten Darmlake vermischt. 
Genügen die 60 ccm, um das Salz übelriechend und somit untauglich zum menschlichen Genusse zu 
machen, so ist die Lake brauchbar, andernfalls ist sie zurückzuweisen. 
Das mit Darmlake (Darmpökel) vergällte Salz ist in zugfreien, dunklen, möglichst luftfeuchten 
Räumen aufzubewahren; die Vergällung ist nach je 3 Monaten zu wiederholen, falls anzunehmen ist, 
daß die Wirksamkeit des Vergällungsmittels wesentlich nachgelassen hat. 
S. Eisenoxyd. 
Eisenoxyd ist auf seine Färbfähigkeit zu prüfen. 
Man wägt 5 g des zu prüfenden Eisenoxyds und 95 g feinpulveriges, trockenes Tafelsalz ab. 
Beides vermischt man gründlich durch Schütteln in einer völlig trockenen, verschlossenen Glasflasche. 
Von der Mischung wägt man dann 5 g ab und vermischt diese wieder mit 95 g feinem trockenem 
Tafelsalze, wie vor angegeben. Diese letztere Mischung enthält sonach O0,5 v. H. Eisenoxryd. Ebenso 
verfährt man mit dem amtlich gelieferten Muster von Eisenoxyd. Das vorgelegte Eisenoxyd ist 
brauchbar, wenn die Farbe seiner Mischung mit Salz nicht erkennbar heller ist als die der Mischung 
mit dem Muster. 
Vorstehende Anweisung ist in gleicher Weise auch auf Mischungen anzuwenden, die O0,, kg 
Eisenoxyd auf 1 dz Salz enthalten sollen. 
Eisenoxyd (Eisenmennige) unterscheidet sich von Mennige (Bleimennige) auffallend durch die 
Farbe. Ersteres ist dunkelbraunrot, letztere hellrot. Sollten Zweifel bestehen, ob eine Verwechslung 
der beiden Mittel miteinander vorliegt, so schüttelt man in einem Probierröhrchen eine Probe des 
vorgelegten Mittels mit Salzsäure. Eisenoxyd ändert dabei, soweit es nicht in Lösung geht, seine 
Farbe nicht, während bei Bleimennige die rote Farbe einem weißlichen Braun Platz macht. Durch 
verdünnte Salpetersäure wird Eisenoryd nicht verändert, Mennige dagegen unter starker Wärme- 
entwickelung sofort schwarzbraun gefärbt. 
Wegen der Aufbewahrung siehe die Vorbemerkung. 
9. Eisenfulfat (Eisenvitriol) 
(schwefelsaures Eisenorydul). 
Eisensulfat besteht in hellgrünen Kristallen oder ist ein grünlich weißes Kristallpulver. Es löst 
sich in Wasser zu einer farblosen oder schwach grünlichen Lösung, die an der Luft jedoch bald zarte
	        
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