Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Bettellieder. 45 
205. Mariechen wollte Essen tragen, 
Mußte erst den Papa fragen, 
Papa sagte nein, 
Da fing sie an zu wein', 
Da ging sie in den Stall, 
Da fand sie ihren Ball, 
Da ging sie auf den Mist, 
Da kam der heil'ge Christ. 
(Müller V., Leipzig.) 
(Var. 1. Märie .. Statt Z. 6ff. nur: i a u, aus bist du. 
Asmus, Ila., Lpz.) 
  
Beltellieder. 
Zur Fastnacht singen die Kinder da und dort im Vogtlande: 
206. Neue, neue Fasenacht, 
Der Vater hat a Kalb geschlacht, 
Hat er sich in '’n Finger gehackt, 
Hat er sich halb tot gelacht. (Schneider la.) 
(Beim Kuchensingen zu Fastnacht:) 
207. Pfakuchen na 
Laf ich afderva (— auf und davon), 
Laf ich dreimal um das Haus, 
Reck mer e Stückel Pfakuchen Fraus. 
Is der Pfakuchen net geroten, 
Gebt mer e Stückel Schweinebroten, 
Schmeckt der Schweinebroten gar se gut, 
Gebt mer e Stückel Wurscht un Brut, 
Steck ich fei mei Spiesel nei, 
Muß es a ganz sicher sei. 
(Gerlach IIIa., Kirchberg.) 
(Beim Umzug bei Verwandten:) 
208. Do reck ich menn Spießs) 
Uber ('n Onkel) senn Tisch. 
*) Die Kinder tragen einen Holzspieß.
	        
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