Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

16 Allgemeine Überlict. 
ber nicht bloß die Gaben einer gütigen Natur machen unjer Heimatland 
ihön und rühmensmert: eberio preismürdig it es durch das, was Menichenhand 
und Menjchengeiit darin herporgebracht hat, jo Durch feine alten, geichichtlich merfwüre 
digen Reichs und Nefidenzftädte, feine jungen, aufblühenden Fabrikorte, jeine Schlöjler 
und Burgen, jeine Tempel und Palätte, jeine Pflege der Küntte und Wifjenichaften. 
Wer fennt nicht das altehrwürdige Speper mit feinem Katierdbome? Wer hätte nicht 
ehört von Augsburg: Pracht vor den Zeiten des unglücjeligen Dreißigjährigen 
rieged, von jeinem Nathauje, jeinen funitvollendeten Brunnen, von feinen 
reichen Handelsherren, den Fuggern und Weljern? Wer verweilte nicht mit Quit 
in bem alten, aber immer noch fritchlebigen Nürnberg, einer Stadt, ebenjo ruhm- 
würdig durch viele wichtige Erfindungen als reich an Werfen der unit und bes 
Gemerbefleißes? Und wie viele Taufende zieht e8 nicht alljährlich nad} des 
Landes jchöner Haupt: und Nefidenzitadtt Münden, deren Kunitihäge und 
Kirchen, deren Prachtbauten und Hochichufer fo berühmt find wie ihr Erzeugnis 
aus Hopfen und Malz! Und mie viele andere Städte an der Donau, am Main 
und Rhein wären noch zu nennen, bald hervorragend dur ihre Juduttrie wie 
das mit munderbarer Schnelligkeit aufblühende Yudwigshafen am Rhein, bald 
ausgezeichnet durch die jchöne Eigenart der Bauten wie bas mittelalterfiche 
Rothenburg ob der Tauber. 
Wenn wir all das überbliden, dann drängt eö uns zu dem Austufe: :Ia, 
PBapern iit ein glüdfichee Zand, glüdlich durch bie reichen Gaben jeiner Natur, 
glüdlich durdy die Schaffensfreudigfeit jeiner Bewohner, glüdlich vor allem aud 
durch die weile und ruhmoolle Regierung uniereg erlaucten Negentenhaujes, 
dem unfer teures Vaterland fo viele von aller Melt bemunderte Schöpfungen 
auf den verjchiedenen Gebieten der Kultur zu danken hat. Jeder chte Sohn des 
Bayerlande2 hängt darım mit inniger Lebe und unverbrüclicher Treue an 
feinem Yeimatlande, ftets bereit, wenn Getahr droht, mit Gurt und Blut ed zu 
ihügen und zu jchirmen.
	        
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