— 429 —
3) wer durch Verachtung des göttlichen Wortes oder unehrbaren Lebens.
wandel ein öffentliches, noch nicht durch nachhaltige Besserung gesühntes
Aergerniß gegeben hat;
4) wer wegen Verletzung besonderer kirchlicher Pflichten nach Vorschrift
eines Kirchengesetzes des Wahlrechts verlustig erklärt ist.
Das Wahlrecht ruht bei Allen, welche mit Bezahlung kirchlicher Umlagen
über ein Jahr im Rückstande sind.
KC. 35.
Wählbar in die Gemeindevertretung sind alle Wahlberechtigten, sofern sie
nicht durch beharrliche Fernhaltung vom öffentlichen Gottesdienste und von der
Theilnahme an den Sakramenten ihre kirchliche Gemeinschaft zu bethätigen auf-
gehört haben. "“
Wählbar in den Gemeinde Kirchenrath sind alle zum Eintritt in die Ge-
meindevertretung befähigten Personen, welche das dreißigste Lebensjahr voll-
endet haben. ¾ 6
Der Gemeinde -Kirchenrath ordnet die Wahl für die Gemeinde-Organe an
und legt die von ihm aufgestellt Liste der Wahlberechtigten (F. 18.) in einem
Jedermann zugänglichen Lokale 14 Tage lang öffentlich aus.
Ort und Zeit der Auslegung sind im Hauptgottesdienste von der Kanzel
bekannt zu machen, mit dem esügen, daß nach Verlauf der Auslegungsfrist
Reklamationen gegen die Liste nicht mehr anzebracht werden können. Nach dem
Ermessen des Gemeinde -Kirchenraths kann die Bekanntmachung auch noch in
anderen, den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Formen erfolgen.
Die eingehenden Reklamationen hat der Gemeinde-Kirchenrath zu prüfen
und gerignelenfall die Liste zu berichtigen; gegen einen ablehnenden Bescheid steht
dem dadurch von der Wahl Ausgeschlossenen binnen 14 Tagen der Rekurs an
den Vorstand der Kreissynode zu. Durch Einlegung des Rekurses wird die
ate ende Wahl nicht aufgehalten. Zwischen dem Ende der Reklamationsfrist
un Tage der Wahl mussen mindestens vierzehn Tage in der Mitte liegen.
g. 37.
Die Einladung der Gemeindeglieder zur Wahl hat unter Angabe der Zeit
und des Ortes der Wahl, sowie der Jahl der für den GemeindeKirchenrath
und für die Gemeindevertretung zu wählenden Personen von der Kanzel in allen
von der Anordnung der Wahl an bis zum Wahltage stattfindenden Haupt-
ottesdiensten zu geßtehen. Anderweite den örtlichen Verhältnissen entsprechende
ekanntmachungen zu veranstalten, bleibt dem Ermessen des Gemeinde-Kirchen-
raths überlassen.
Der Patron oder Patronatsvertreter (F. 6.) ist zur Theilnahme an der
Wahlhandlung besonders einzuladen.
g. 38.
Die Wahl geschieht in der Kirche der Wahlgemeinde an einem Sonntage
nach Schluß des Hauptgottesdienstes.
(r. 8157. Die