Nr. 18. 339
Prüfungsvorschriften.
A. Sprengmittel.
I. Ammoniaksalpetersprengstoffe.
Als Vergleichssprengstoff dient frischbereiteter Donarit von folgender Zusammensetzung:
Ammoniaksalpeter . 80 Prozent,
Trinitrotoluol 12 „ „
Roggenmehl 4 „ „
Nitroglyzerin ... ...4,,
Der Donarit wird in der Weise hergestellt, daß die trockenen, pulverförmigen und
durch ein Sieb, das 256 (16 X 16) Maschen auf ein Quadratzentimeter enthält, gesiebten
Bestandteile zuerst unter sich und dann mit dem Nitroglyzerin vollkommen gleichmäßig ver-
mischt werden.
Die Prüfung muß sich erstrecken auf:
1. Chemische Analhyse,
2. Verhalten gegenüber Lackmuspapier,
3. „ bei der Warmlagerunzg,
„ bei Entmischungsversuchen,
bei der Zündung,
„ gegen mechanische Einwirkung (Stoß, Schlag, Reibung),
7. „ bei Wasserzusatz (Ausscheidung von Nitroglyzerin).
Vorbereitung der Sprengstoffe: Die Proben') sind über Chlorkalzium zu
trocknen. Ihre etwa erforderliche Zerkleinerung kann im Reibmörser erfolgen.
Zu 1. Chemische Analyse. Hierdurch muß genau der Gehalt namentlich an solchen
Stoffen festgestellt werden, die die Gefährlichkeit des Sprengstoffs vermehren (z. B.
Nitroglhzerin).
Zu 2. Verhalten gegenüber Lackmuspapier. 1 des Sprengstoffs wird mit 3 cem
destilliertem Wasser angerieben und die Mischung mit empfindlichem, blauem Lackmus-
papier geprüft. Diese Prüfung wird vergleichsweise vor und nach der Lagerung
(vgl. unter 3) ausgeführt. Eine wesentliche Verstärkung der etwaigen sauren Reaktion
infolge der Lagerung darf dabei nicht eintreten. Donarit zeigt vor und nach der
Lagerung schwach saure Reaktion.
Zu 3. Lagerung der Sprengstoffe bei 750. 2 Proben von je 10 g des nicht vor-
getrockneten Sprengstoffs sind in lose verschlossenen Wägegläschen von 35 mm Durch-
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*) Auf richtige Probenahme ist besonders zu achten.