Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1856. (22)

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machten über folgende Artikel übereingekom— 
men sind: 
Artikel 1. 
Die Sächsische und die Niederländische 
Regierung verpflichten sich, auf den Antrag 
des anderen Theils, und mit Ausnahme ihrer 
eigenen Staatsangehörigen, diejenigen Indi- 
viduen einander auszuliefern, welche von den 
Gerichten desjenigen der beiden Staaten, ge- 
gen dessen Gesetze das Verbrechen oder Ver- 
gehen verübt worden, verurtheilt oder in 
Anklagestand versetzt worden sind, oder unter 
Verfügung der Inhaftnahme verfolgt werden. 
Unter der Bezeichnung Staatsangehörige 
sollen bei der Anwendung dieser Ueberein- 
kunft auch solche Ausländer verstanden wer- 
den, welche nach den Gesetzen des Staates, 
an welchen das Verlangen der Auslieferung 
gestellt wird, den Staatsangehörigen gleich 
geachtet werden, sowie in dem Königreiche 
der Niederlande diejenigen Ausländer, welche 
sich im Lande niedergelassen, mit einer In- 
länderin verheirathet und in dieser Ehe ein 
oder mehrere im Lande geborene Kinder er- 
zeugt haben. 
Artikel 2. 
Wenn der Verurtheilte oder Angeklagte, 
dessen Auslieferung verlangt wird, nicht dem 
dieselbe beantragenden, sondern einem dritten 
Staate angehört, so hat der Staat, an wel- 
chen der Auslieferungsantrag gerichtet ist, das 
Recht, dem Antrage nicht eher Statt zu ge- 
ben, als nachdem der Staat, welchem der 
Auszuliefernde als Unterthan angehört, von 
en bonne et düe forme, sont convenus 
des Articles Suivants: 
Artiele 1. 
Les Gouvernements Saxon et Neer- 
landais sengagent à se livrer récipro- 
duement sur la demande de lautre Par- 
tie, à Texception de Leurs nationausx, 
les individus condamnés, mis en état 
d’accusation ou contre lesquels une or- 
donnance de poursuite avec mandat 
Tarrêét est prononcèce par les tribunaux 
u par le juge de ecelui des deux Etats 
contre les lois duquel les crimes ou dé- 
lits auront été commis. 
Sont compris, quant à Tapplication de 
cette convention, dans la dénomination 
de nationaux, les étrangers qui, selon 
les lois du Pays, auquel lextradition est 
demandée, sont assimiles aux nationaux, 
alnsi due dans le Rovaume des Pays-Bas 
les étrangers qui se sont établis dans le 
Pays et, apres Sétre mariés à une femme 
du Pays, ont un ou plusieurs enfants de 
ce mariage, nés dans le Pays. 
Artiele 2. 
Si le condamné ou le prévenn dont 
Textradition est demandée, West pas sujet 
de IEtat réclamant, mais d’un Etat tiers, 
le bays auquel la demande dextradition 
a Gte adressee, aura le droit de ne donner 
Suite à la demande, qu’après avoir con- 
Sulte le Gouvernement du Pays dont lin- 
dividu réclamé serait le sujet et Tavoir
	        
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